"Der Wald ist die Werkstätte im Freien"

Bernhard Pokorny, Johannes Thurn-Valsassina und Johann Zöscher | Foto: Friessnegg
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KLAGENFURT/OSSIACH (fri). Wald und Holz seien in Kärnten einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren überhaupt, betont der Präsident des Kärntner Forstvereins Johannes Thurn-Valsassina. "Die Forstwirtschaft ist eine stabiler Faktor für die Sicherung der Lebensgrundlage in vielen Gebieten. Wenn es keine Waldbauern mehr gibt, dann gibt es auch keine Infrastruktur mehr und die Regionen sterben aus", ist sich Thurn- Valsassina sicher. Zudem sichere die Forstwirtschaft Arbeitsplätze vor Ort. "20.000 - 30.000 Menschen im Land arbeiten in der Forstwirtschaft und die Beschäftigungszahlen steigen. Das beweist, dass hier enorm viel Potenzial, das sich ständig im Wachstum befindet, vorhanden ist. Kärnten hat eine außergewöhnliche starke holzverarbeitende Industrie mit einigen Betrieben, die man durchaus als 'global player' einstufen kann."

Bewirtschaftung ist mehr

Mit einer Waldausstattung von 61,3 Prozent der Landesfläche liegt Kärnten österreichweit an zweiter Stelle. Zudem ist der Anteil an Privatwald sehr hoch. "Gerade in den bäuerlichen Wäldern hat die Bewirtschaftung zugenommen. Die Waldbesitzer sehen ihren Wald nicht mehr nur als 'Sparkasse', sondern nutzen den Wert- und Werkstoff Holz effizienter." Großen Anteil daran habe auch die Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach, wo laufend Seminare, Fortbildungskurse sowie praktische Schulungen angeboten werden. "Und geht es neben den ökologischen und ökonomischen Faktoren auch um die Sicherheit der Forstarbeiter. Wir spüren deutlich, dass sich die Kompentez der Fachkräfte steigt. Ebenso hat sich die Akzeptanz eine Sicherheitsausrüstung zu tragen erhöht. Österreichweit ist die Zahl der Forstunfälle rückläufig. So gab es im Jahr 2011 1.783 Forstunfälle zu beklagen. 2013 waren es nur mehr 1.368. Auch die Zahl der tödlichen Unfälle ist rückläufig", bilanziert der Leiter der Forstlichen Ausbilungsstätte Ossiach und GF des Kärntner Forstvereins, Johann Zöscher. In der Forstlichen Ausbildungsstätte fand auch die Jahreshauptversammlung des Kärntner Forstvereins statt. Dazu konnten namhafte Redner wie die Klimaexpertin Helga Kromp-Kolb, der Waldexperte Hubert Hasenauer und der Unternehmer Erwin Thoma gewonnen werden.

Energie, die nachwächst

Kärnten sei auch hinsichtlich der Nutzung von Bioenergie ein Musterland, sind sich die Experten einig. "Erneuerbare Energie in Form von Biomasse, Hackschnitzel, Pellets und Stückholz wird stark nachgefragt. Das bringt große Einspar- und Wertschöpfungspotenziale und mindert zudem den Ausstoß von Klimagasen, allen voran CO2", weiß Thurn-Valsassina. Dass noch wesentlich mehr Holz zu nutzen wäre bekräftigt auch der Vizepräsident des Kärntner Forstvereins, Bernhard Pokorny. " Von den 180 Millionen Vorratsfestmetern werden nur rund 2 % jährlich geschlägert. Schadensereignisse wie der Schneebruch im Vorjahr oder Sturmschäden sind meist regional eingegrenzt", so Pokorny. Strategien gelte es in der Wild-Wald-Diskussion zu entwickeln. "Wir haben Gebiete in der Nockregion und in Oberkärnten, wo der Wildbestand sehr hoch ist. Hier gibt es laufend Gespräche mit Vertretern der Jägerschaft, um zielführende Maßnahmen in die Wege zu leiten."

Angepasste Wälder

Dass unsere Wälder auch Veränderungen unterliegen, kann in bestimmten Regionen beobachtet werden. "Unser Hauptbaum ist die Fichte. Gerade sie ist aber in Tieflagen von Klima- und damit einhergehenden Bodenveränderungen besonders betroffen", weiß Zöscher. "Durch die sogenannte Waldinventur werden die Bestände erfasst. Künftig werden in betroffenen Regionen die Reinbestände zugunsten von Mischwäldern oder Laubmischwäldern zurückgehen. Mit Weitblick und dem nötigen Know How kann man diesen Situationen begegnen."

Zur Sache

Der Kärntner Forstverein ist mit aktuell 1.543 Mitgliedern der mitgliederstärkste Landesverband Österreichs. Er wurde am 28. April 1872 gegründet und hat sich vor allem der Öffentlichkeitsarbeit, der Information, der Aus- und Weiterbildung sowie der Motivation zu einer intensiven und nachhaltigen Waldbewirtschaftung verschrieben. Mitglieder sind Forstbetriebe, Forstleute, bäuerliche Waldbesitzer, Forstunternehmer, Holzverarbeiter aber auch Schützer und Freunde des Waldes.

Funktionen des Waldes
Durch zahlreiche Aktivitäten soll während des Arbeitsjahres über den Wert des Lebens- und Wirtschaftsraumes Wald sowie über seine zum Teil lebenserhaltenden Funktionen informiert werden. Rund 30 Veranstaltungen werden im Jahr angeboten. Dabei werden wichtige Themen der Wertschöpfungskette "Wald und Holz" diskutiert.

Waldland Österreich
5 % künstliche Wälder
22 % stark veränderte Wälder
73 % nur mäßig veränderte Naturwälder und natürliche Wälder

www.kaerntner-forstverein.at

Bernhard Pokorny, Johannes Thurn-Valsassina und Johann Zöscher | Foto: Friessnegg
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