Geleebte Gastlichkeit

Karin Leeb integriert fernöstliche Kultur im Hotel
  • Karin Leeb integriert fernöstliche Kultur im Hotel
  • hochgeladen von Vanessa Pichler

Am 25. August 1929 eröffneten Hilde und Hans Leeb einen Gasthof mit 30 Betten am Südufer des Turracher Sees inmitten der Nockberge. Alle Zimmer hatten damals bereits Warmwasser und Zentralheizung – eine Novität in dieser Zeit. Die Vollpension kostete in der Vorsaison sieben Schilling. Heute ist Karin Leeb Eigentümerin des erfolgreichen Familienbetriebes auf der Turracher Höhe (1.763 m) und leitet mit Ehemann Martin Klein in dritter Generation das Hotel Hochschober, ein 100-Zimmer-Haus, das für entschleunigtes Genuss-Faulenzen und sportlich-aktives Genießen steht.

Neu ist das „Wortreich“, eine Bibliothek mit Lesesalon. Es wurde im Mai eröffnet. „Das Wortreich zeigt uns, dass den Gästen Bücher viel bedeuten“, erklärt Leeb. Selbst schmökert sie lieber in Belletristik als in Sachbüchern. Ihr aktueller Lesestoff: eine Biografie von Nelson Mandela und der humorvolle Roman „Andernorts“ von Doron Rabinovici, der von Identität, Zugehörigkeit und den Verhältnissen in einer österreichisch-israelischen Familie handelt. Kein zufällig gewähltes Buch: „Andere Kulturen haben mich schon immer interessiert.“

Für andere Kulturen offen zu sein, möchte sie ihren Kindern Julia (7) und Daniel (5) mitgeben. „Zwei meiner drei Brüder leben in Los Angeles, einer ist mit einer Argentinierin, der andere mit einer Afro-Amerikanerin verheiratet“, so Leeb. „Trotz seiner landschaftlichen Reize ist Kärnten nicht der Nabel der Welt und das Maß aller Dinge.“

Einflüsse aus Fernost
Dass auch fernöstliche Einflüsse mit den heimischen Kiefern und Zirben harmonieren, zeigt der chinesische Teeturm im Hochschober. Leeb kann der chinesischen Kultur auch anderes abgewinnen: „Frische Nahrung hat in China einen sehr hohen Stellenwert, egal ob es Reich oder Arm betrifft.“ Dass Essen wichtig ist, zeige die 5-Elemente-Küche – „Sie ist Alltag in China.“ Selbst isst Leeb übrigens am liebsten Bergkäse oder Käsnudeln mit brauner Butter.
Auch die Kommunikation werde im Land der Mitte groß geschrieben und Senioren behandle man mit außergewöhnlichem Respekt und enormer Wertschätzung. „Ganz anders als bei uns“, kritisiert Leeb.
Ein wertschätzender Umgang zwischen Gast, Mitarbeiter und Eigentümerfamilie manifestiert sich auch im „Goldenen Beziehungsdreieck“, einem Mitarbeiter-Nachhaltigkeitsmodell, das bei den Leebs praktiziert wird. „Unsere über hundert Mitarbeiter sind unser Kapital, ihre Qualifikation und Motivation prägen die Qualität des Hauses!“
Und das glaubt man ihr auch: „Brückengespräche“, Betriebsversammlungen und anonyme Mitarbeiterbefragungen zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz sind Standard. Gleiches gilt für das „HochschoberN“ für Mitarbeiter – Genuss für Körper, Geist und Seele.
In der Hochschober-Akademie werden nicht nur Basics wie Hochschober- und Turrach-Kunde, eine fachspezifische Ausbildung, vermittelt, sondern auch wahre Beziehungsmanager ausgebildet. „Gelingende Beziehungen, beruflich wie privat, sind das, was Menschen motiviert und glücklich macht“, ist Leeb überzeugt.

Glücksmomente am Berg
Leebs persönliche Definition von Glück: „Mein Mann und ich haben mit unseren Kindern vor kurzem bei strahlendem Sonnenschein eine Wanderung auf den Schoberriegel gemacht. Schöne Augenblicke mit unseren Kindern, das sind Glücksmomente.“ Im Wald spielen abseits von Wanderwegen und der Fantasie freien Lauf lassen – all das hat Leeb schon als Kind fasziniert. Heute entspannt sie am liebsten frühmorgens bei einem Lauf um den Turracher See – ihrer persönlichen Kraftquelle – oder in der Hotel-eigenen Sauna. In diesen Momenten der Entspannung kommt ihr immer wieder ihre Großmutter in den Sinn. Sie legte den Grundstein für die Erfolgsgeschichte. Noch heute „hilft“ sie in Gedanken bei Entscheidungen mit.

Wörtlich:
Erfolg bedeutet … „an mir und meinen Beziehungen arbeiten.“

Einen guten Tag beginne ich mit … „einer Laufrunde am See.“

Nach dem Aufstehen mache ich … „Frühstück für die Kinder.“

Sehr stolz bin ich auf … „die Großglockner-Besteigung 2007 mit meinem Mann.“

Meine größten Stärken sind… „Zielstrebigkeit und starker Wille.“

Meine Schwäche ist … „der hohe Anspruch an mich u. andere.“

Der anstrengendste Teil meiner Arbeit: „An den kleinen Dingen dranzubleiben.“

Der inspirierendste Teil meiner Arbeit: „Persönliche Leidenschaften in Produkte umzusetzen.“

Mein Lieblingsplatz: „ein Bänklein mit Aussicht auf unsere drei Seen.“

Mich faszinieren … „interessante Menschen, die schon unsere Gäste waren.“

Darauf könnte ich verzichten: „Den Wind auf der Turrach.“

So stelle ich mir Gott vor: „Hell und kraftvoll.“

Meine Lebensweisheit: „Nie mit einem Nein zufrieden geben.“

Autorin: Anja Skribot

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