„Kärntner müssen sich mehr bemühen!“

Vorstände der Kärntner Sparkasse: Gabriele
Semmelrock-Werzer, Siegfried Huber
  • Vorstände der Kärntner Sparkasse: Gabriele
    Semmelrock-Werzer, Siegfried Huber
  • hochgeladen von Vanessa Pichler

Übermorgen legen die beiden Neo-Vorstände der Kärntner Sparkasse die erste Bilanz nach dem Abgang von Langzeit-Vorstandschef Alois Hochegger vor.

WOCHE: Am Freitag präsentieren Sie Ihre Bilanz – ist das Jahr 2011 gut verlaufen?
SEMMELROCK-WERZER: Sie sehen, wir sind sehr entspannt (lacht).

Das erste Quartal 2012 ist bald um – die Sparkasse ist als große Bank eine Art Seismograph für wirtschaftliche Erschütterungen: Ist die Krise wie befürchtet übers Land hereingebrochen?
SEMMELROCK-WERZER: Was wir sehen ist, dass große Unternehmen im Export sehr gut laufen. Bis zum heurigen Halbjahr sehe ich da nirgends Probleme. Die Kreditnachfrage bei den Großen ist gering, weil diese Unternehmen viel Liquidität haben.

Das gilt aber nicht für alle?
WERZER-SEMMELROCK: Es hängt von den Branchen und Märkten ab. Was wir nach wie vor nicht sehen, ist das abrupte Abreißen der Konjunktur.
HUBER: Jene, die jetzt reüssieren, haben die Krise 2008 genutzt um Produktivitätsvorteile zu heben und sind jetzt sicher besser aufgestellt. Wo wir Probleme sehen ist im Tourismus aufgrund des schneearmen Winters.
SEMMELROCK-WERZER: Nicht in der Hotellerie, aber bei den Skigebieten.
HUBER: Wo wir auch etwas Angst haben: Wenn die öffentliche Hand ihre Auftragsvolumina weiter zurücknimmt ist die Bauwirtschaft zu Aufträgen außerhalb des Landes gezwungen.

Was hat sich für die Banken seit 2008 geändert?
SEMMELROCK-WERZER: Liquidität ist für Banken sehr teuer geworden. Der Euribor, den viele unserer Kunden im Kopf haben, ist nicht mehr der Zinssatz, zu dem wir uns refinanzieren.

Die Folgen?
SEMMELROCK-WERZER: Der Einkaufspreis des Geldes ist höher. Die Kunden glauben, es gibt eine Kreditklemme – dabei ist es a) teurer geworden und b) schwieriger, einen Kredit zu vergeben.

Die Kredite werden teurer.
SEMMELROCK-WERZER: Gegenüber 2008 auf jeden Fall. Entscheidend ist die Bonität des Kunden. Die Aufschläge werden gestaffelt höher.

Jene Kärntner, die es sich leisten können, investieren in Immobilien – ist da ein Ende des Booms in Sicht?
HUBER: Der Trend hält im heurigen Jahr an. Die ganze Branche profitiert davon.

Worauf können sich Sparer heuer einstellen?
SEMMELROCK-WERZER: Ich sehe keinen Zinstrend nach oben, es wird für Sparer zu keinen sehr attraktiven Zinsen kommen.

Kärntens wirtschaftliche Lage ist schwierig – wie ist Ihr Standing im Sparkassen-Verbund?
SEMMELROCK-WERZER: Wir spüren den Bevölkerungsschwund schon. Wir müssen uns mehr anstrengen als etwa die „Erste“ in Wien. Um unsere Kundenzahl zu halten müssen wir jedes Jahr Kunden dazugewinnen.

Der Bankenplatz Villach ist das Hoffnungsgebiet?
SEMMELROCK-WERZER: Aus historischen Gründen sind wir unterrepräsentiert – wenn wir wachsen wollen, dann in Villach.

Wie legen zwei Bankvorstände ihr Geld an?
SEMMELROCK-WERZER: Ich habe Erste-Aktien gekauft – und, ja, ich bin noch unter Wasser damit (lacht).
HUBER: Ich stehe vor dem Erwerb einer Immobilie – aber „Cash ist King“. Breit streuen ist angesagt: Aktien und Gold sind eine Überlegung wert. Es war aber noch nie so schwierig.

Noch immer sind viele Kärntner in Schweizer Franken verschuldet – wird zwangskonvertiert?
SEMMELROCK-WERZER: Nein, aber bei dem Zinsniveau ist das Ausstiegsszenario sehr interessant. Es gibt einige, die konvertieren oder auf Abstattung umgestellt haben.

Sie sind zweieinhalb Monate als Duo im Amt – wie läuft es?
HUBER: Wir brauchen keine Vorstandssitzung, weil wir Tür an Tür arbeiten und die Themen ständig besprechen.

Autor: Uwe Sommersguter

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