Konjunktur 2013: düsteres Bild
243 Betriebsräte in Kärnten gaben ihre Prognosen im Rahmen der Konjunkturumfrage der AK Kärnten ab. Sie zeichnen ein trübes Bild für 2013: Demnach schätzen die Betriebsräte die Auftragslage sowie Neueinstellungen rückläufig ein, der Facharbeitermangel erreiche ein hohes Niveau und das besonders in den Branchen Herstellung von Waren, am Bau und bei Finanz- und Versicherungsdienstleistern. Weitere Prognosen: Die Investitionen steigen minimal, sind aber aber im langjährigen Vergleich unterdurchschnittlich.
AK-Präsident Günther Goach zeigt sich vor allem über den Facharbeitermangel besorgt und fordert mehr Ausbildung von Lehrlingen, wofür auch das Land verstärkt Lehrwerkstätten einrichten solle. Weiters müsse die Attraktivität der Facharbeit gestärkt werden. Goach: "Das kann nur über Löhne erfolgen."
20 Jahre Rechtsschutz
Nicht nur Prognosen im Rahmen der Konjunkturumfrage rufen Goach auf den Plan, auch der Rückblick auf "20 Jahre Rechtsschutz". Seit 1992 hat die AK fast 208 Mio. Euro für Arbeitnehmer erstritten. Einen Rekordwert erreichte man im Krisenjahr 2009 mit 22,4 Mio. Euro.
Die schwerwiegendsten Probleme der Arbeitnehmer sind nicht bezahlte Löhne, Sonderzahlungen, Überstunden, Mehrarbeitsstunden, Zulagen, Prämien und Abfertigungen. Richard Wohlgemuth, Leiter der AK-Rechtsabteilung: "Die Zeiträume, in denen Arbeitgeber Löhne und Gehälter nicht zahlen, werden immer länger." In vielen Fragen gehe es auch um Kollektivverträge. Für Wohlgemuth weiters auffällig: "Immer öfter werden wir wegen Auflösungen von Arbeitsverhältnissen im Krankenstand kontaktiert."
Letzteres macht Goach Sorgen, der die Politik auffordert, den Entgeltfortzahlungsfonds wieder einzuführen. Dieser wurde im Jahr 2000 abgeschafft. Seitdem müssen Dienstgeber die Kosten für erkrankte Arbeitnehmer selbst zahlen und wälzen sie mit einvernehmlichen Auflösungen auf die Sozialversicherungsträger ab. Goach fordert außerdem eine verpflichtende Erfassung von Überstunden in allen Branchen sowie verstärkte Arbeitszeitkontrollen durch das Arbeitsinspektorat.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.