Sanierung
Nordbrücke fünf Jahre gesperrt, Radler müssen Umweg fahren

- Die Nordbrücke soll wegen Sanierung für den Verkehr gesperrt werden. Die Autos sollen über den Steinitzsteg, der sonst für Radelnde und Fußgängerinnen sowie Fußgänger reserviert ist, umgeleitet werden.
- Foto: Marlene Graupner/MeinBezirk
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Die Nordbrücke soll wegen einer umfassenden Sanierung fünf Jahre lang für den Verkehr gesperrt werden. Die Autos sollen über den gleich daneben liegenden Steinitzsteg, der sonst für Radelnde und Fußgängerinnen sowie Fußgänger reserviert ist, umgeleitet werden.
von Marlene Graupner und Luise Schmid
WIEN/BRIGITTENAU/FLORIDSDORF. Wegen Sanierungsarbeiten muss die Nordbrücke von März 2027 bis Ende 2031 gesperrt werden. Der Autoverkehr wird währenddessen über den Steinitzsteg umgeleitet. Dieser dient normalerweise den Radfahrerinnen sowie Radfahrern und Zufußgehenden als Hauptverkehrsroute in die City. Diese müssen voraussichtlich einen Umweg fahren bzw. gehen. Dafür hagelt es Kritik von den Grünen und der Radlobby.
Fehlende Donauquerung
Das Thema kam erstmals in der Floridsdorfer Bezirksvertretungssitzung am 6. November auf. Dabei stellten die Grünen einen Antrag zur Sicherstellung der Mobilität auf der Nordbrücke/Steinitzsteg auch während der Sanierung. Von der geplanten Sperre hätten sie nur durch Gespräche wegen Abholzungen auf der Donauinsel erfahren. MeinBezirk berichtete über die Bezirksvertretungssitzung:
Der Antrag hat seither hohe Wellen geschlagen. Der Grünen Klub Wien und die Radlobby haben den Plan stark kritisiert. "Jetzt rächt sich, dass die Fußwege auf der Nordbrücke zugunsten von Kfz-Fahrstreifen rückgebaut wurden und nördlich der Nordbrücke nie eine dezidierte Donauquerung für den Fuß- & Radverkehr gebaut wurde", so Roland Romano, Sprecher der Radlobby Wien.
Grünen und Radlobby fordern Alternative
Die Grünen und die Radlobby fordern eine alternative Querungsmöglichkeit für Radfahrende und Fußgängerinnen und Fußgänger während der Bauarbeiten an der Nordbrücke. "Die Sperre ist eine massive Einschränkung von umweltfreundlicher Mobilität", betont Heinz Berger, Klubobmann der Grünen Floridsdorf.

- Die Grünen und die Radlobby fordern eine alternative Querungsmöglichkeit für Radfahrende und Fußgängerinnen und Fußgänger während der Bauarbeiten an der Nordbrücke.
- Foto: Ross Sneddon/ Unsplash
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Die Radlobby verlangt konkret eine Prüfung des Baus einer neuen Donauquerung für Rad- und Fußverkehr. Alternativ soll auf dem Steinitzsteg eine der beiden Autospuren zu einer geschützten Rad- und Fußspur umfunktioniert werden. Für unvermeidbare, kurzfristige Sperren regt die Radlobby zusätzlich einen Shuttlebus an, der Radfahrende und Zufußgehende sicher über die Donau bringt.
Lösung wird erarbeitet
Von der Asfinag, die die Brückensanierung durchführen wird, heißt es, dass alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer bei der Sanierung mitgedacht werden. "Derzeit sehen die Planungen vor, dass eine Sperre des Steinitzsteges für Radfahrer mit einem entsprechenden Alternativroutenkonzept für Fahrradfahrer am zielführendsten ist", so eine Sprecherin gegenüber MeinBezirk. So würden Megastaus vermieden werden und eine sichere, akzeptable Ausweich-Route für Radfahrende sei gewährleistet, heißt es weiter.

- Wie die Alternativroute während der Sanierung der Nordbrücke (vorne im Bild) genau aussehen wird, sei noch nicht klar.
- Foto: Barbora Vavro Gruber
- hochgeladen von Christine Bazalka
Wie die Alternativroute genau aussehen wird, sei noch nicht klar. Der Steinitzsteg werde nämlich von der Stadt Wien verwaltet, und die gemeinsamen Gespräche über eine Lösung würden derzeit laufen. Eine einspurige Sanierung in beide Fahrtrichtungen stünde nicht im Raum: "Umfangreiche Verkehrsuntersuchungen zeigen, dass bei einer einspurigen Sanierung in beide Fahrtrichtungen ein kilometerlanger Stau den Verkehr in Wien zum Erliegen bringen würde".
Ausweich-Route seit 1995
Georg Brockmeyer, Sprecher der Mobilitäsagentur, erklärt gegenüber MeinBezirk, dass der Steinitzsteg ursprünglich als Ausweich-Route für die Nordbrücke bei deren Sanierung 1995 gebaut worden sei. Danach sei die Verwaltung an die Stadt Wien übertragen worden, allerdings mit der Klausel, dass die Stadt Wien den Steg wieder zur Verfügung stellen müsse, wenn die Asfinag ihn benötige.
"Wenn es spruchreif ist, werden wir gemeinsam mit den Bezirken und den Dienststellen der Stadt Wien eine sichere und komfortable Donauquerung auch für den Zu-Fuß-Verkehr und den Radverkehr erarbeiten", erklärt Brockmeyer weiter. Im Moment sei das alles jedoch noch in weiter Ferne, da die Asfinag die Sanierung erst ab Frühjahr 2027 plant. Eine Bedingung dafür sei jedoch, dass die Sanierung der S-Bahn-Stammstrecke durch die ÖBB bereits abgeschlossen sein muss.
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