In der Frömmlgasse
Samariterbund-Sozialmarkt eröffnet mit neuem Konzept
Das Geschäft in der Frömmlgasse setzt neue ökologische Maßstäbe. Das Ambiente soll Hemmschwelle und Stigmatisierung senken, im Sozialmarkt einzukaufen.
WIEN/FLORIDSDORF. Pandemie, Krieg und Teuerung: Herausfordernde Zeiten liegen hinter der Menschheit und stehen auch auf absehbare Zeit bevor. Davon verschont bleibt natürlich auch nicht das beschauliche Floridsdorf. Zu spüren ist das auch im Sozialmarkt des Samariterbunds Wien in der Frömmlgasse.
Dieser öffnete vor knapp 15 Jahren seine Tore zum ersten Mal und war damit der erste seiner Art in der Bundeshauptstadt. Zuletzt, so hört man aus der Frömmlgasse, sei die Zahl der Kundinnen und Kunden durch die Krisen deutlich angestiegen. Nicht verschwunden ist leider die Stigmatisierung in den Köpfen vieler Menschen, mit dem ein Einkauf im Sozialmarkt häufig noch verbunden ist.
Hemmschwellen abbauen
Damit die Hemmschwelle abgebaut und die Stigmatisierung aufgebrochen wird, hat der Sozialmarkt jetzt ein neues Gesicht erhalten. Das Geschäft in der Frömmlgasse setzt ökologische Maßstäbe: Die verwendete Gerätetechnik wurde energieoptimiert, und der Markt hat plastikfreie Mehrweg-Sackerl eingeführt.
Außerdem möchte der Samariterbund Kundinnen und Kunden besser ansprechen, indem ein entstigmatisiertes Einkaufsumfeld ermöglicht wird. „Der Umbau kann auch Menschen, die von Armut bedroht sind, aber bislang noch nicht bei uns eingekauft haben, die Hemmung nehmen, dieses Sozialangebot zu nutzen – sie können sich hier so vertraut wie in kommerziellen Supermärkten bewegen und trotzdem von den stark vergünstigten Preisen profitieren", begründet Susanne Drapalik, Präsidentin des Samariterbund Wiens, die Maßnahme.
Nachfrage um 40 Prozent gestiegen
Auch Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) freut sich über das frische Erscheinungsbild: „Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass das Geld oft Monat für Monat schneller knapp wird, als noch vor ein paar Jahren. Attraktive Angebote wie dieses helfen, die Folgen der allgemeinen Teuerung abzufedern. Ein Lichtblick für viele, der den sozialen Zusammenhalt in Floridsdorf unterstreicht.“
Neben den geladenen Gästen feierten auch viele Kundinnen und Kunden die Wiedereröffnung. Für sie hatte das Team des Samariterbund Suppentopf Station in der Frömmlgasse gemacht und kostenlose Mahlzeiten angeboten. Zudem sorgten eine Hüpfburg und eine Verlosung am Glücksrad für Unterhaltung.
Die Sozialmärkte des Samariterbund Wiens bieten Menschen mit geringem Einkommen Nahrungsmittel und Hygieneartikel zu sehr reduzierten Preisen an. Die Nachfrage ist im Laufe des vergangenen Jahres um 40 Prozent gestiegen. Registrierte Kundinnen und Kunden, aktuell sind es rund 22.000, können neben den günstigen Waren auch eine kostenlose Sozialberatung in Anspruch nehmen.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.