Pläne zur Trasse HB 232
Klima-Highway statt Autobahn für Floridsdorf

Das Projekt "HB 232" spukt schon seit mehreren Jahrzehnten durch Floridsdorf. Ursprünglich als Autobahn für den Individualverkehr konzipiert, soll im 21. Bezirk nun ein "Klima-Highway" entstehen. 

WIEN/FLORIDSDORF. "HB 232": was wie ein futuristischer Name einer Starwars-Figur klingen mag, bewegt die Gemüter der Floridsdorferinnen und Floridsdorfer schon seit Jahrzehnten. Denn hinter dem Namen verbirgt sich eine Trasse, die von mehr als vier Jahrzehnten eigentlich für den motorisierten Individualverkehr geplant wurde. Eigentlich ist hier nun aber das Zauberwort.

So soll die Zukunft der Trasse aussehen.
  • So soll die Zukunft der Trasse aussehen.
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Denn die Zeiten haben sich bekanntermaßen geändert – die Bremse wurde gezogen und eine Kehrtwende vollzogen. Man driftet nun in neue Zeiten und die stehen im Zeichen der Klimakrise. Klimafreundliche Mobilität ist das Gebot der Stunde, auch im 21. Bezirk. So wurden nun von Planungsstadträtin Ulli Sima gemeinsam mit dem Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai (beide SPÖ) die neuen Pläne für die Trasse vorgestellt.

Mit dem Rad bis nach Niederösterreich

Ein "Klima-Highway" soll hier nun entstehen. Bedeutet im Klartext: Die Bedürfnisse für Fahrräder und Öffis sind auf der Überholspur, der Individualverkehr hingegen steckt auf dem Pannenstreifen fest. Damit reagiert man auf die aktuellen Bedürfnisse, stellten Sima und Papai diesbezüglich klar. 

Vor mehr als vierzig Jahren war die Hauptstraße B als Autobahn in Richtung Brünn geplant. Seit Anfang der 2000er-Jahre ist Wien für die Trasse zuständig. Seitdem wurde auch überlegt, was denn genau mit dem Abschnitt passieren soll. "Dem Bezirksvorsteher und mir war schon nach fünf Sekunden klar, dass hier keine vierspurige Autobahn entstehen soll", so Planungsstadträtin Sima. 

Ulli Sima und Georg Papai bei der Präsentation.
  • Ulli Sima und Georg Papai bei der Präsentation.
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Stattdessen wird eine durchgängige Radverbindung von der Alten Donau bis nach Niederösterreich geschaffen. Streckenweise soll diese durch eine Busverbindung ergänzt werden. Diese neue Linie soll Kagran mit Großjedlersdorf verbinden. Die Pläne sind hier schon weit fortgeschritten, erste Maßnahmen wurden bereits gesetzt, erklärte Bezirksvorsteher Papai gegenüber der BezirksZeitung. Damit würde der Bezirk auch auf das wichtige Thema Querverbindungen im Öffi-Bereich reagieren. 

Sechs Kilometer in Planung

Insgesamt sollen künftig sechs Kilometer in der Nähe der Bezirksgrenze zwischen Floridsdorf und Donaustadt als "Klima-Highway" gestaltet werden. In den Fokus rücken neben dem Radverkehr und der neuen Buslinie auch die Bedürfnisse der Fußgängerinnen und Fußgänger. Entlang von Landschaftsschutzgebieten soll so eine klimafreundliche Nord-Süd-Verbindung entstehen und das Stadtentwicklungsgebiet Neu Leopoldau besser erschlossen werden.

Die Pläne wurden im Amtshaus des 21. Bezirks präsentiert.
  • Die Pläne wurden im Amtshaus des 21. Bezirks präsentiert.
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"Die Planänderung ist möglich, weil durch den Bau von A5 und dem bereits realisierten Teil der S1 Nord eine hochrangige Straße durch den Bezirk überflüssig geworden ist", so Sima. Bezirksvorsteher Papai wiederum freute sich die Pläne bekannt zu geben: "Wir tragen mit diesem Projekt dem Bedürfnis der Floridsdorferinnen und Floridsdorfer nach Naturnähe und neuem Grünraum sowie guten Rad- und Öffi-Verbindungen Rechnung. 

Die Pläne im Detail

Südlicher Teil: Neue Radwege und Lückenschlüsse – mögliche neue Buslinie

  • Im Süden entsteht im Zuge der Stadtentwicklung Donaufeld eine ganz neue Radverbindung von der Alten Donau bis zur Angyalföldstraße, wo sie an den bestehenden Radweg anschließt. Ab Angyalföldstraße beginnt dann die eigentliche Trasse der HB 232. Diese weist derzeit keine durchgängige Radverbindung auf, die Route ist im Gegenteil durch Lücken und unattraktive Umwege geprägt. So gibt es auch zwischen Satzingerweg und Leopoldauer Straße derzeit keine direkte Verbindung. Diese Lücke soll nun geschlossen werden. Die Straße wird hier ausgebaut – jedoch nur für Busse, Fahrräder und Fußgänger. 
  • Für den motorisierten Individualverkehr ist die Straße gesperrt. Mit dem Ausbau der Straße wird auch die bestehende Radweg-Lücke zwischen Satzingerweg und Leopoldauer Straße geschlossen. Eine durchgängig hohe Qualität der Radverbindung hat auf der Route der HB 232 Vorrang: Ab der Siemensstraße wird anstelle der bestehenden Mehrzweckstreifen ein baulich getrennter Radweg errichtet.
  • Darüber hinaus ist geplant, die Öffi-Anbindung in Floridsdorf zu verbessern: Wo es bisher keine Öffi-Verbindung gibt, könnte eine neue Buslinie von der U-Bahnstation Kagran bis nach Großjedlersdorf geführt werden. Zwischen Angyalföldstraße und Katharina-Scheiter-Gasse würde diese neue Bus-Route entlang der Trasse der HB 232, parallel zum ausgebauten Rad- und Fußweg, führen.

Mittelteil: Ausbau als Erschließungsstraße für Stadtentwicklung

  • Um das Stadtentwicklungsgebiet Neu Leopoldau und Betriebsgebiete im Norden optimal an die U1-Station Kagran und an das “Zentrum Kagran” anzubinden, ist die Errichtung einer Sammelstraße bzw. Hauptstraße mit einem Fahrstreifen pro Fahrtrichtung im Abschnitt Tauschekgasse bis Gerasdorfer Straße geplant. Wo derzeit gar keine Verbindung besteht, soll künftig mit einer mit Bäumen bepflanzten Allee der Rad- und Fußweg ausgebaut sowie das Stadterweiterungsgebiet erschlossen werden. Der Ausbau ermöglicht auch die weitere Siedlungsentwicklung nördlich der Katharina-Scheiter-Gasse.
  • Die neue Buslinie würde ab Katharina-Scheiter-Gasse ins alte Ortszentrum von Großjedlersorf abbiegen und damit die Route der HB 232 verlassen.

Nördlicher Teil: Rückwidmung in Grünraum

  • Im Norden werden auch in Zukunft keine Autos fahren. Im nördlichen Abschnitt Gerasdorfer Straße bis Stammersdorfer Straße wird entlang des Landschaftsschutzgebietes die Verkehrsband-Widmung auf Wiener Gebiet komplett aufgelassen und in Grünraum rückgewidmet. 
  • Eine durchgehende Verbindung für den motorisierten Individualverkehr zur Stammersdorfer Straße ist nicht mehr notwendig. Statt die Straße auszubauen, werden auch hier im nördlichen Teil die letzten Lücken im Radweg nach Niederösterreich geschlossen – konkret zwischen dem Abschnitt Grenzweg und Stammersdorfer Straße - sodass ein durchgängiger Radweg von der Alten Donau im Süden bis zum Machfeldkanal und Regionalpark Drei Anger im Norden entsteht, wo er dann an das Niederösterreichische Radwegenetz anschließt.

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