BezirksZeitung vor Ort
Döblinger Vienna triumphiert knapp über den FAC
Es war ein harter Kampf den sich der FAC und die Vienna am Sonntag lieferten. Beim lange herbeigesehnten Zweitligaderby gaben die Hausherren aus Floridsdorf vor über 2.000 Zuschauerinnen und Zuschauern großteils den Ton an – das goldene Tor erzielten aber die Döblinger.
WIEN/FLORIDSDORF. Es wurde heiß in Floridsdorf: aber nicht ob der recht angenehmen sommerlichen Temperaturen, sondern am FAC-Platz, der sich am Sonntag, 31. Juli, in einen wahren Hexenkessel verwandelte. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, schließlich reiste der First Vienna FC in den 21. Bezirk zum Derby in der Zweiten Liga.
Vom "Spiel des Jahres" sprachen die Floridsdorfer Kicker bereits im Vorfeld des Duells. Und zumindest rein sportlich betrachtet sollten sie recht behalten, denn das Spiel bot von Anfang an ordentlich Spannung. Der FAC war dabei sichtlich bemüht die Döblinger in der Zweiten Liga willkommen zu heißen. Denn auch wenn der Kader durchaus eine Veränderung erfahren hat, ist der Vizemeister der vergangenen Saison immer noch bereit den Kampf um die Krone der Zweiten Liga anzunehmen.
Der FAC geht voran
Dementsprechend bemüht zeigten sich die Blau-Weißen von Anfang an. Sie übernahmen gleich die Kontrolle über das Spiel und erarbeiteten sich auch die ein oder andere Chance. Die Sonne schien auf den Rasen und die Akteure lieferten sich einen nicht minder hitzigen Schlagabtausch. Immer wieder stürmten die Blau-Weißen vor das Tor der Döblinger – ab und zu fehlte noch etwas die Präzision.
Der Abgang von Knipser Joao Oliveira ist so beispielsweise immer noch deutlich zu spüren – seine Nachfolger brauchen noch etwas Zeit sich mit der neuen Rolle zurecht zu finden. So auch in der 15. Minute, als Marvin Hernaus eine gute Chance ungenutzt ließ. Wenngleich er diese wunderbar herausspielte.
Doch auch die Vienna-Kicker versteckten sich nicht und spielten durchaus mutigen Fußball. Insbesondere im Mittelfeld entwickelte sich so ein verbissener Kampf um jeden Ball. Lautstark machten sich so sowohl die über die Donau gereisten Vienna-Fans als auch die Floridsdorfer auf den Rängen bemerkbar - ein zusätzlicher Ansporn für die Akteure auf dem Rasen.
Vienna schockt die Hausherren
Ein ordentlicher Aufschrei durch die tausenden Fans im Stadion ging in der 21. Minute, als Paolo Bertaccini sein technisches Können am Ball demonstrierte und einen schönen Schuss nur knapp am Tor vorbeischoss. Der FAC erhöhte den Druck. In der 26. Minute kam Neuzugang Vice Miljanic frei zum Schuss, doch auch hier fehlten am Ende ein paar Zentimeter.
Der FAC hatte das Spiel eigentlich unter Kontrolle, doch dann plötzlich der Schock für das Heimteam. Eine defensive Unsicherheit sorgte in der 37. Minute für den Rückstand der Floridsdorfer. Lukas Grozurek war der Schütze des 0:1. Infolge dessen die Döblinger ihre Chance witterten und nachsetzten. Vor der Pause wurde das Spiel so auch etwas körperbetonter – Tore fielen aber keine mehr.
Nach der Pause geht es hitzig weiter
Auch in den zweiten 45-Minuten übernahmen die Hausherren zunächst die Initiative. Aus den daraus resultierenden Chancen konnte man jedoch weiterhin keinen Profit schlagen. Die Vienna hingegen lauerte auf Konter und setzte immer wieder gefährliche Nadelstiche. Gegen Mitte der zweiten Halbzeit erhöht der FAC wieder den Druck und taucht oft gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf.
Aber es bleibt wie verhext – ein Tor soll nicht fallen. Die Vienna regelt das Spiel allerdings auch sehr routiniert - das hier ein Aufsteiger bei seinem zweiten Spiel in der Zweiten Liga auf dem Platz steht, ist zu keinem Zeitpunkt spürbar. Auf den Tribünen stieg das Nervositäts-Level. Die zahlreichen Floridsdorfer Fans sahen die 80. Minute auf der Anzeigetafel, als ein neuer Angriff des FAC rollte. Wieder gut kombiniert, doch der Abschluss wollte nicht gelingen. Die Zeit lief langsam aber sicher davon.
Ein nicht gegebener Treffer
Pfiffe ertönte schließlich auf den Tribünen, als in der 84. Spielminute gleich zwei Vienna-Spieler auf dem Rasen liegen blieben. "Schiri, das ist doch Zeitspiel, raus mit denen", wüteten einige FAC-Fans. Auch auf der Trainerbank der Floridsdorfer sorgte die Szene für reichlich Unmut. Der Schiri beruhigte: Die Zeit wird nachgespielt. In der 90 Minute dann schließlich die Erlösung für den FAC: Der Ausgleichstreffer - doch noch während das Publikum jubelte reagierte der Linienrichter und entschied auf Abseits. Die Empörung beim FAC war groß.
Eine umstrittene Entscheidung, mit der es in die sechs Minuten Nachspielzeit ging. Der FAC brannte nun umso mehr auf den Ausgleich. Die Gelegenheit bot sich in der 92. Minute mit einem Freistoß aus aussichtsreicher Position. Doch die Mauer aus Vienna-Spielern blockte den Schuss ab. So blieben enttäuschte Gesichter bei den Hausherren. Die Vienna hingegen jubelte über den zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel.
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