Meinung der Gänserndorfer Redaktionsleiterin
Jung sterben oder einsam vergreisen: Wir brauchen eine dritte Option
Patchwork, gleichgeschlechtliche Eltern, alleinerziehende Mütter oder Väter - Vielfalt ist das moderne Familienbild. Nur mit unseren Alten ... da haben wir ein kleines Problem. Wir überlassen sie gerne sich selbst, solange sie allein sein können, denn Drei-Generationen-Haushalte sind nicht im Trend. Erst jene, die pflegebedürftig sind, werden zum Problem. Können oder wollen wir unsere Eltern/Großeltern selbst betreuen oder brauchen sie professionelle Pflege? Wollen sie allein bleiben oder übergeben wir sie 24 Stunden in fremde Aufsicht? Oder übersiedeln sie ins Pflegeheim?
Jahrtausendelang stellten sich diese Fragen nicht, da versorgten die Kinder ihre Eltern oder Großeltern im Familienverband. Einsam waren nur jene, die das Pech hatten, ohne Familie zu sein; Waisen und Kinderlose blieben sich selbst überlassen. Zudem lebten weniger Greise, man starb schon jung an Tuberkulose oder Lungenentzündung. Und heute? Es muss doch eine Option abseits von einsam vergreisen oder jung sterben geben! Ein Gesellschaftsmodell, das Generationen wieder verbindet. Denn auch die Generation Z wird mal zum Pflegefall.
Ulrike Potmesil
Redaktionsleitung Gänserndorf
ulrike.potmesil@bezirksblaetter.at
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