Deutsch-Wagram beendet Kooperation
Aus für Goostav Jugendarbeit

Die Sozialarbeiter Simon Grabner, Franziska Katterl, Helge Coenen, Seda Wiener, Peter Nöbauer arbeiten mit den Jugendlichen auf Vertrauensbasis. Sie beraten und bieten Hilfe in allen Lebenslagen. | Foto: Goostav
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  • Die Sozialarbeiter Simon Grabner, Franziska Katterl, Helge Coenen, Seda Wiener, Peter Nöbauer arbeiten mit den Jugendlichen auf Vertrauensbasis. Sie beraten und bieten Hilfe in allen Lebenslagen.
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Deutsch-Wagram beendet die Zusammenarbeit mit der mobilen Jugendarbeit "Goostav". Teamleiter Peter Nöbauer ist "völlig überrascht".

BEZIRK. Die Pandemie hat etwas mit der Psyche junger Menschen gemacht. Meist nichts Gutes. Jene, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sind sich einig: Der Bedarf an Jugendarbeit war noch nie so groß wie aktuell. Umso überraschter ist Peter Nöbauer, Teamleiter von "Goostav", einem Verein der mobile Jugendarbeit betreibt, über das Ende der Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram. "Vor zwei Wochen erfuhr ich, dass der Vertrag mit Ende Juni ausläuft." Seit dem Bürgermeisterwechsel - im Oktober war Fritz Quirgst aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten, Ulla Mühl-Hittinger hatte das Bürgermeisteramt übernommen - habe er vergeblich ein Gespräch mit der neuen Bürgermeisterin gesucht. "Womit genau man nicht zufrieden war, weiß ich bis heute nicht, was schade ist, denn für Wünsche oder Veränderungen bin ich jederzeit offen", bedauert Nöbauer.

Wie hat die Pandemie deine Psyche beeinflusst?

"Zu wenig Informationsaustausch"

Ulla Mühl-Hittinger stellt die Situation anders dar: "Es gab ein Gespräch, aber ohne Erfolg." Sie sei mit der Arbeit der Streetworker nicht zufrieden gewesen, es habe kaum Berichte und keine Reaktion auf Anfragen von Seiten der Gemeinde gegeben. "Ich wollte wissen, wie wir die Arbeit unterstützen können, aber da kam nichts."

Goostav hat sein Büro in Deutsch-Wagram, die Arbeit findet zum Teil in Jugendtreffs aber oft an - nicht offiziellen - Treffpunkten der Jugend, statt. Während der Pandemie war dies entsprechend den gesetzlichen Vorgaben zuerst gar nicht, danach nur eingeschränkt möglich. "Wir haben in dieser Zeit Online-Jugendtreffs und telefonische Beratung angeboten. Natürlich waren wir nicht sichtbar, vieles läuft ja auf Vertrauensbasis und nicht öffentlich", teilt Nöbauer und ergänzt zur Situation seit der Pandemie: "Viele Jugendliche sind unglaublich belastet, das geht von Schlaflosigkeit über Zukunftsängste bis zu Depressionen und Selbstverletzung." Mühl-Hittinger möchte die Jugendarbeit in Deutsch-Wagram auf neue Beine stellen und auf Schulsozialarbeit ausweiten. Angebote von Trägervereinen liegen bereits vor.

Goostav ist auch in Strasshof, Groß-Enzersdorf und Lassee im Einsatz. In Groß-Enzersdorf wurde die vertraglich vereinbarte Stundenanzahl der Streetworker von sieben auf zehn erhöht. "Wir etablieren demnächst auch einen Sozialraum", teilt Bürgermeisterin Monika Obereigner Sivec mit. "Die niederschwellige Arbeit des Goostav-Teams passt sehr gut für uns, auch die Projekte, die die Sozialarbeiter gemeinsam mit der Gemeinde umsetzen, funktionieren."

Sozialarbeit an zwei Strasshofer Schulen

In Strasshof soll die Kooperation mit Goostav weitergeführt werden. "Ich bin grundsätzlich mit der Arbeit der Streetworker zufrieden, allerdings hapert es sehr mit der Kommunikation. Ich weiß, dass sie einiges tun, erwarte mir aber auch entsprechende Berichte", sagt Bürgermeister Ludwig Deltl. Im Herbst wird man die Jugendarbeit um ein Spektrum erweitern: Schulsozialarbeit wird in der Mittel- und der Volksschule eingeführt. Dazu werden gerade Angebot von Trägerorganisationen eingeholt, die Gemeinde finanziert die Sozialarbeit die ersten zwei Jahre, danach wird das Angebot vom Land NÖ gefördert. "Wir haben bemerkt, dass die Probleme an den Schulen massiv steigen, die Direktoren haben um Hilfe gebeten. Wir wollen die Lehrer, aber vor allem die Kinder unterstützen", teilt Deltl mit.

Warum es heute besser ist als früher
Die Sozialarbeiter Simon Grabner, Franziska Katterl, Helge Coenen, Seda Wiener, Peter Nöbauer arbeiten mit den Jugendlichen auf Vertrauensbasis. Sie beraten und bieten Hilfe in allen Lebenslagen. | Foto: Goostav
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