Bezirk Gänserndorf Mit Fieber im Büro
Viele Menschen im Bezirk Klagen über Verkühlungen, doch nur wenige sind tatsächlich im Krankenstand.
BEZIRK. Derzeit hat man das Gefühl, dass es an jeder Ecke schnieft und rotzt. Im Büro, im Zug, in der Schule - überall wird gehustet und geniest. Und das, obwohl die Grippewelle noch gar nicht den Bezirk Gänserndorf erreicht hat. Diese Woche gibt es im Bezirk offiziell „nur“ 130 Grippemeldungen, in den vergangenen Wochen waren es im Durchschnitt 150.
Im Jänner steigen dann die Zahlen erfahrungsgemäß dramatisch an. "In Wahrheit handelt es sich bei diesen Erkrankungen großteils um grippale Infekte, die echte Influenza kommt viel seltener vor", erklärt Angerns Gemeindearzt Gustav Kamenski. Zum Höhepunkt der Grippewelle im Jänner und Februar verzeichnet er in seiner Ordination "ein paar Dutzend Influenzafälle". Der Arzt empfiehlt, sich noch vor Weihnachten impfen zu lassen. Zu den Risikopatienten zählen ältere Personen, Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Schwangere.
Doch die offiziellen Zahlen decken sich nicht mit der tatsächlichen Anzahl der Kranken, viele schleppen sich trotz Schnupfen und Fieber ins Büro. Wie hoch die "Dunkelziffer" ist, kann Kamenski nicht sagen. "Leute, die sich aus Angst um den Arbeitsplatz nicht krankschreiben lassen, kommen ja gar nicht zu mir."
Das gegenteilige Phänomen, der "Dachinierer", komme laut Kamenski selten vor: "Wer krank und offensichtlich nicht arbeitsfähig ist, wird von mir krankgeschrieben. Ich bin den Patienten verpflichtet und werde niemanden zur Arbeit treiben."
Bei der Arbeiterkammer Gänserndorf erkennt man bereits den steigenden Trend, trotz Krankheit zu arbeiten. Robert Taibl: "Der Druck am Arbeitsmarkt wird größer, die Zahl der Arbeitslosen steigt. Die Angst der Menschen vor dem Verlust des Arbeitsplatzes ist verständlich.
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