Bezirk Gänserndorf: So sicher ist die Versorgung
Trotz Jahrhundertsommers sprudelt noch Wasser aus den Hähnen im Bezirk Gänserndorf. Wie lange noch? Ein Lokalaugenschein.
BEZIRK. Wochenlange Dürre im Juli und Augut, bevor nun der ersehnte Regen kam. Wir haben am Höhepunkt der Hitzewelle in die Brunnen des Bezirks geschaut. Wasserknappheit registrierte man in Hohenau und Ringelsdorf-Niederabsdorf, man appellierte an die Bürger, Wasser zu sparen. Der Wasserverbrauch stieg dieser Tage in einigen Gemeinden auf das Doppelte. Bürgermeister Peter Schaludek: "Es ist knapp, aber wir haben einen Notfallplan." Auch in Weikendorf hat man ein Notfall-Reservoir mit 600 m³. In Aderklaa, Dobermannsdorf, Neusiedl und Weiden wurde gewarnt: Es könnte in den nächsten Tagen eng werden. Zistersdorfs Stadtchef Wolfgang Peischl: "Auch beim Brand bei der ASA war genügend Löschwasser vorhanden." Der derzeitige Verbrauch der Großgemeinde liegt pro Tag bei 1000-1500 Kubikmeter, üblich sind 350.
Generell riefen die Ortschefs zum vernünftigen Umgang mit Trinkwasser auf: "Dass man bei diesen Bedingungen nicht zweimal pro Woche Autowaschen und stundenlang Rasengießen sollte, ist wohl logisch", meint René Lobner, Bürgermeister der Bezirkshauptstadt. Der Stadtteil Süd ist mit EVN-Wasser, die Stadt mit Gemeindebrunnenwasser versorgt. "Wir haben aber die Option, mit EVN-Wasser zu mischen und seit kurzem sogar einen entsprechenden Vertrag", informiert Lobner. Denn langfristig soll das Trinkwasser der City durch eine Naturfilteranlage optimiert werden, Grenzwert-Überschreitungen bei Uran und der extrem hohe Härtegrad sind dann Geschichte.
Bürgermeister Thomas Nentwich attestiert den Hausbrunnen Leopoldsdorfs grundsätzlich schlechte Wasserqualität: Wegen hoher Nitratwerte ist das Wasser für Babys nicht geeignet. "Wir werden im Herbst eine Umfrage starten und eventuell eine Ortswasserleitung installieren."
Optimales EVN-Wasser
Vier Gemeinden werden über Hausbrunnen versorgt, 16 über Gemeindebrunnen, 20 mit EVN-Wasser und vier haben ein Mischsystem. Die zuverlässigsten Werte, was Qualität und Menge betrifft, werden von den Gemeinden mit EVN-Wasser angegeben.
Der Wasserverbrauch ist derzeit tendenziell überall höher als im Durchschnitt. 137.748 Kubikmeter wurden von April bis Juni in Groß-Enzersdorf verbraucht, Deutsch-Wagram registrierte im Juli den Rekordverbrauch von 85.000 Kubikmetern.
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