Blutsauger auf dem Vormarsch
BEZIRK (kaz/up). Seit einigen Jahren registrieren Schulärzte und Hygieneexperten einen Trend: Die Kopflaus kehrt verstärkt in Niederösterreichs Klassenzimmer zurück. Gerade jetzt im Herbst ist Hochzeit für die lästigen Blutsauger. Die Bezirksblätter Gänserndorf sprachen mit Schulärzten, Eltern und Lehrern, wie man der lausigen Plage Herr werden kann.
"Mein Kind kam mit juckendem Kopf nach Hause. Als wir nachgeschaut haben, war aber nichts zu sehen. Am nächsten Tag war der Läusebefall voll da", erzählt eine betroffene Mutter. Die vierköpfige Familie hat sofort gehandelt. Lausshampoo, Spray, Kamm wurden eingesetzt, eine langwierige Prozedur. "Ich habe alle Stofftiere in schwarze Säcke gepackt, das Bettzeug vor dem Waschen in die Tiefkühltruhe gestopft, damit die Viecher ja tot sind." Möbel, Autositze und Teppiche wurden mit einem speziellen Spray behandelt.
Dann kam der unangenehme Teil. Eltern von Freunden und vor allem die Schule mussten verständigt werden, das Kind durfte erst wieder mit einem ärztlichen Attest in den Unterricht zurück. Da viele Eltern den Lausbefall nicht angeben und unzureichend behandeln, könne man die Läuseplage nie völlig ausmerzen: "Viele Eltern genieren sich, das Thema ist leider immer noch mit Vorurteilen von Mangelhygiene oder niederem sozialem Stand behaftet", bedauert jene Mutter.
Die Gänserndorfer Amtsärztin Elisabeth Girsch informiert: "Lausbefall umgehend in der Schule bekanntgeben."
Wichtig sei es, nicht nur die Kinder selbst, sondern auch die Familienmitglieder, die in engem Kontakt zum Kind stehen, zu "entlausen". Und: "Keine Panik. Läuse sind lästig, aber völlig ungefährlich."
ZUR SACHE
Läuse werden hauptsächlich von Kopf zu Kopf oder durch die gemeinsame Verwendung von Haarbürsten übertragen, selten durch Polstermöbel, Autositze oder Plüschtiere, daher sehen Ärzte keine Notwendigkeit, die gesamte Umgebung zu reinigen, am besten hilft die konsequente Behandlung aller Familienmitglieder mit Anti-Lausshampoo.
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