Kulturkrise spaltet Museumsdorf in zwei Lager

Josef Geissler möchte noch viele Objekte in „seinem“ Dorf errichten. | Foto: Foto: Museumsdorf
  • Josef Geissler möchte noch viele Objekte in „seinem“ Dorf errichten.
  • Foto: Foto: Museumsdorf
  • hochgeladen von Ulrike Potmesil

Verhärtete Fronten zwischen den Streitpartnern im Museumsdorf Niedersulz. Der Gründer, Josef Geissler, fühlt sich gemobbt, die Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft vermissen bei Geissler Teamfähigkeit.

NIEDERSULZ. 30 Jahre lang hat Josef Geissler hauptsächlich zwei Dinge getan: alte Häuser sammeln und wieder aufbauen. Seit der Übernahme des Museums durch eine Stiftung und die Errichtungs- und Betriebsgesellschaft des Landes NÖ im Jahr 2008 sieht er sich in seinem Schaffensdrang nicht nur gebremst sondern absichtlich verhindert und gemobbt

Sein Vorwurf: Laut Vertrag von 2008 wäre er für Bau und Renovierung zuständig, was ihm tatsächlich nicht mehr gestattet würde. Also wurde laut Geissler der Vertrag gebrochen.

Bei der Betriebsgesellschaft weist man den Vorwurf zurück. Statt dessen stellt man klar, dass die Stiftung und die GesmbH bei der Übernahme die Gesamtschulden des Museumsvereins in Höhe von 250.000 Euro übernommen hatten. 100.000 wurden sofort zurückgezahlt, der Rest auf Raten, davon ist bereits die Hälfte abbezahlt. Der freiheitliche Landtagsabgeordnete Benno Sulzberger richtete nun eine Anfrage an Landeshauptmann Erwin Pröll. Unter anderem soll beantwortet werden, ob die Kompetenzen der Mitarbeiter im Betrieb überprüft werden, welche Maßnahmen geeignet wären um Zusammenarbeit aller Akteure zu ermöglichen und ob die Aufgabenbereiche Bau und Restaurierung wieder an Geissler zu übertragen wären.

Ulrike Potmesil

Leserpost

Viele Helfer
Josef Geissler, Museumsdorflegende, ist dabei, seine Reputation mit einem beispiellosen Rundumschlag schwer zu beschädigen. Er singt die Leier vom verkannten Visionär, dem die Technokraten alles kaputt machen wollen, ohne reale Grundlage. Die wohlmeinenden Anläufe von Entscheidungsträgern aus Politik, Kultur, Freundeskreis etc., Brücken zu bauen, haben sich auf Grund seiner fehlenden Kooperationsbereitschaft weitgehend erschöpft. Geissler war nicht im Alleingang der Erbauer des Museumsdorfs. Ich war seit 1982 im Vorstand des Vereins „Weinviertler Museumsdorf“ und bin jetzt Obmann des Vereins „Freunde des Weinviertler Museumsdorfes“. Nicht nur Geissler, sondern viele Leute haben mit großem Einsatz an der Entstehung des Dorfes gearbeitet, von diesen wird nicht mehr gesprochen. Jetzt heißt es, alles hätte er allein gemacht.
Geissler hat alles, was in Form der Betriebsgesellschaft Wirklichkeit geworden ist, mitunterschrieben. Keiner wurde über den Tisch gezogen.
Richard Edl, Hadersfeld

Zank und Hader im Museumsdorf
Josef Geissler verehre ich seit Jahren, das Museumsdorf Niedersulz bewundere ich von seinen Anfängen an. Von der Kulturkrise, die ganz Nieder­österreich und jetzt auch Niedersulz erfasst hat, fühle ich mich zutiefst betroffen. Beton, Asphalt und Kunststoff verschandeln Dörfer, Städte und Landschaft für den schnöden Profit diverser Lobbys und fortschrittlicher Bürgermeister.
Warum entreißt man jetzt dem genialen Josef Geissler mit einem angeblichen Budget von Euro neun Millionen sein Lebenswerk? Und plötzlich nach drei Jahrzehnten rastlosen Sammelns und Bauens werden Weinviertler Kulturgüter nicht mehr gerettet?
Den Wunsch des aufeinander Zugehens hat Josef Geissler immer gehabt, aber nicht in die gepflegte Phrasenwelt beamteter Untätigkeit.
Die Mitsprache, so klagt Josef Geissler seit dem Jahre 2008, war ihm nie gewährt worden. Die Tatsache seiner Totaltotstellung empfindet Geissler als Angriff auf seine Existenz als Mensch und Künstler. Für die Zukunft hofft Josef Geissler auf die von Fachleuten und Freundesseite geforderte Nachdenkpause. Eine Chance für die Museumszukunft, die im Jahre 2011 genutzt werden sollte. Als Ärztin und Optimistin hoffe ich auf das Einlenken der Kultursteuergeldgeber.
Judith Vanek, Eggendorf am Walde

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.