Grundwasserspiegel in Groß-Enzersdorf
Mobilitätsstadtrat fordert "Lasst Wasser in der Lobau fließen!"
GROSS-ENZERSDORF. Die Lobau hat einen etwas problematischen Nachbarn: das Tanklager der OMV. Durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg beschädigt, war damals Öl ausgetreten, das sich im Schotter unterhalb der Tanks festgesetzt hat. Eine Sanierung ist technisch nicht möglich.
Um Kontaminierungen des Grundwassers, das auch als Trinkwasserreserve für Wien verwendet wird, zu vermeiden, wurde in den 1990er-Jahren eine Reihe von Sperrbrunnen entlang des Donau-Oder-Kanals errichtet, über die ständig große Mengen an Wasser aus dem Nahbereich in die Donau abgepumpt werden. Bis zu zwei Drittel der Wassermenge, die in die Lobau dotiert wird, werden über diese Sperrbrunnenreihe wieder abgepumpt, was Auswirkungen auf den ohnehin sinkenden Grundwasserspiegel in der Lobau hat.
Altlast gilt als "gesichert"
Vor einigen Jahren wurden sogenannte Spundwände in den Boden gesetzt und eine neue Sperrbrunnenreihe direkt beim Tanklager errichtet, die das Altöl am Auslaufen hindern sollen. 2009 war man mit diesen Arbeiten fertig und die Altlast wurde als „gesichert“ im Wiener Altlastenatlas eingetragen. Damit wäre das Abpumpen über die Sperrbrunnen beim Donau-Oder-Kanal obsolet. Sie könnten stillgelegt werden.
Lange wurde dies allerdings mit Hinweis auf die Sicherheit der Wasserversorgung verzögert. Groß-Enzersdorfs Mobilitätsstadtrat Andreas Vanek: "Nun wäre man – so scheint es – endlich zur Abschaltung der unnötigen Sperrbrunnen bereit, allerdings kann das die Stadt Wien nicht anordnen. Da eine Wasserversorgung von mehr als hunderttausend Einwohnern betroffen ist, ist die Angelegenheit Bundessache und muss in einem Verfahren des Landwirtschaftsministeriums genehmigt werden."
Da liegt der Fall nun seit geraumer Zeit. Vanek ist verwundert: "Auf Nachfrage bekamen wir die Auskunft, es „würde noch ein Gutachten fehlen“. Und das, obwohl die Altlast seit mittlerweile zwölf Jahren als gesichert im Altlastenkataster eingetragen ist."
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