ÖBB rücken den Osten Österreichs in den Mittelpunkt
Das Großprojekt Ostbahn geht in die nächste Etappe. Die ÖBB präsentieren den Gemeinden Pläne.
¶ MARCHFELD. Der Raasdorfer Bürgermeister Walter Krutis ist von den Entwürfen sehr angetan. Vor allem die Aussicht, dass die erste Baustufe – der zweigleisige Ausbau bei Obersiebenbrunn, Lassee und Raasdorf – schon bald realisiert wird, bereitet ihm Freude. Der Komplett-Ausbau der Strecke Wien – Bratislava, die Elektrifizierung und der Umbau der Bahnhöfe, sind erst im Jahr 2030 geplant. Trotzdem bringen die zweigleisigen Teilabschnitte eine großes Plus für die Ostbahn: Die Taktfrequenz wird erhöht. Das Projekt soll nächstes Jahr zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht werden. Krutis Freude ist alledings nicht uneingeschränkt. In einem Punkt übt der Ortschef harsche Kritik an den Plänen der ÖBB. Im Bereich der gerade wachsenden Seestadt Aspern soll ein Bahndrehkreuz entstehen, damit endet der städtische verdichtete Bahntakt genau an der Wiener Stadtgrenze.
Krutis: „Da wird immer von übergreifenden Maßnahmen zur Entlastung des Straßenverkehrs gesprochen und dann denkt man wieder nicht über die Stadtgrenze hinaus.“ Er regt eine länderübergreifende Variante an: Statt des teuren Neubaus eines Drehkreuzes könnte man vorhandene Infrastruktur nutzen. Raasdorf ist nur drei Kilometer von der Seestadt Aspern entfernt „Unser Bahnhof hat sechs Gleise, das reicht zum Rangieren.“ Zwar müssten dann von Wien bis Raasdorf Gleise verlegt werden, doch laut Krutis halte sich der finanzielle Aufwand in Grenzen. Denn nahe der kleinen Marchfeldgemeinde wird bald eine Riesenbaustelle entstehen. Der Knoten Raasdorf verbindet die S1, die S8 und den Spange Raasdorf – Seestadt Aspern.
„Im Zuge des Autobahnbaus müssen sowieso Bahnüberführungen errichtet werden, da können die Gleise gleich gelegt werden“, schlägt Krutis vor.
Er wünscht sich einen Verkehrsplan, der NÖ und Wien gleichermaßen einschließt. Dazu gehören auch Park&Ride-Anlagen – die in NÖ kostenlos sind – und eine neue Tarifstaffelung. Ulrike Potmesil
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