Pendlerkonzepte im Speckgürtel
Pläne für Pendler in Parkpickerlzeiten
Mit 1. März führt Wien das flächendeckende Parkpickerl ein, die Konsequenzen daraus reichen über die Stadtgrenze bis zu Niederösterreichs Pendler.
BEZIRK. Groß-Enzersdorf, dessen Siedlungsgebiet unmittelbar an Wien grenzt und das über keine Bahnanbindung verfügt, ist am stärksten betroffen, die Stadtführung arbeitet derzeit an einem Mobilitätskonzept.
Bus, Parkplatz, Kurzparkzone
Mobilitätsstadtrat Andy Vanek informiert über die wichtigsten Maßnahmen: Zum einen soll der Regionalbusverkehr zu und von allen acht Katastralgemeinden verdichtet werden. "Damit auch die Bürger aus den kleinen Orten gar nicht erst ins Auto steigen müssen", sagt Vanek. Die Gespräche mit dem Verkehrsverbund Ost Region (VOR) laufen.
Ebenfalls in Diskussion sind Kurzparkzonen. Zwei Zonen, je eine innerhalb und außerhalb der Stadtmauer, sollen errichtet werden, ob gebührenpflichtig oder nicht, ist noch nicht entschieden, ebenso ist noch nicht klar, wie die Lösung für Anrainer aussehen wird.
Zudem ist man auf der Suche nach einer Park&Ride-Fläche. Aus Vaneks Sicht keine einfache Aufgabe: "Die ursprünglich angedachten Flächen sind EU-Grünbrache beziehungsweise S 1-Planungs-Sperrgebiet, also nicht verfügbar."
Park&Ride-Ausbau
Auch in der Bezirkshauptstadt wird konzipiert, man rechnet mit einem höheren Ansturm auf die Parkplätze nahe des Bahnhofs. Auf der Park&Ride-Anlage beim Bahnhof stehen derzeit 800 Pkw-Stellplätze zur Verfügung. Weiters gibt es Abstellmöglichkeiten für 150 Fahrräder. „Im Juni 2017 haben wir die ausgebaute Park&Ride-Anlage in Betrieb genommen“, betont der ÖVP-Stadtrat. Ein zweites Parkdeck ist derzeit in Planung, zudem wird das Radwegenetz in Gänserndorf ausgebaut.
Dies geschieht auch gerade in Deutsch-Wagram, wo im Zuge eines Bürgerbeteiligungsprozesses das Rad-Basisnetz geplant wurde und demnächst umgesetzt wird. Kreative Lösungen sind für die Pendler gefragt: "Mit dem Nicht-Bau der S 8 müssen wir unsere Pläne ändern", sagt Bürgermeisterin Ulla Mühl-Hittinger. Das Wiener Parkpickerl werde der Stadt jedenfalls mehr Autos am Bahnhofsparkplatz bescheren. "Die Lösung ist noch in Ausarbeitung, wir haben einen Planer beauftragt", teilt sie mit. Geplant ist ähnlich wie in Groß-Enzersdorf eine "Grüne Zone" für Anrainer und Berufstätige. Mühl-Hittinger rechnet mit einem Neben-Phänomen des Parkpickerls: Etliche Deutsch-Wagramer mit Wiener Zweitwohnsitz würden sich in Wien hauptmelden, um zu einem Parkpickerl zu gelangen, vermutet sie.
Pendler Info
Das VOR KlimaTicket Metropolregion für Niederösterreich, Wien und das Burgenland kostet im Jahr 915 EUR. Infos unter www.klimaticket.at.
Serviceseite des Landes Niederösterreich für Pendler www.wienpendeln.at
Service-Hotline 0800 22 23 24 (VOR) – eingerichtet.
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