Später Schutz vor der nächsten Flut
Beim Nationalparkforum in Orth wurde heftig über den Marchfeldschutzdamm diskutiert.
ORTH. Im Juni 2013 entgingen die Donau-Anrainergemeinden im Marchfeld knapp einer Katastrophe. Der Damm hatte gehalten - gerade noch. Dass der Schutzwall sanierungsbedürftig ist und verstärkt werden muss, war schon vor der großen Flut allen bewusst. Jetzt drängen Kommunalpolitiker und Bürger noch heftiger auf den raschen Start der Arbeiten.
Nächstes Jahr beginnt die Planung des Projekts. Der Damm mit geprüft und vermessen, Bewilligungen werden eingeholt, die Abschnitte werden nach Priorität gereiht. Die kritischen Stellen werden zuerst saniert, Baustart ist mit 2016 geplant, bis 2019 soll der gesamte Damm von Wien bis zur Staatsgrenze verstärkt und für ein hundertjährliches Hochwasser gerüstet sein.
Weil der Damm durch den Nationalpark Donau-Auen geht, wurden Nationalparkdirektor Carl Manzano und viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler beim Formum 2013 mit einigen kritischen Fragen konfrontiert. Da der Hochwasserschutz in der Wachau Priorität hat, sorgen sich die Marchfelder: "Je besser der Schutz in der Wachau, umso schlechter geht es uns", meinte ein Forum-Besucher. Hasenbichler versucht, die Bedenken zu zerstreuen: "Die Hochwasserwelle wird um keinen Zentimeter höher, wenn in der Wachau die Schutzbauten halten." Der Vorteil der Bevölkerung am Unterlauf der Donau: Die Welle kommt relativ langsam und spät, man hat genug Vorbereitungszeit.
Der Nationalparkdirektor Carl Manzano stellt außerdem klar: "Zwar liegt uns der Schutz der Donau-Au am Herzen, aber der Schutz der Menschen hat Vorrang. Ich freue mich auf den Tag, wenn der Damm fertig ist."
Ulrike Potmesil
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