Vier Gründe, das Marchfeld zweimal zu besuchen
MARCHFELD. Gerald Oitzinger ist ein Fremder, der Fremde ins Marchfeld locken will. Der Leiter des Nationalparkbetriebs Donau-Auen ist gebürtiger Villacher und lebt seit sechs Jahren in Nieder-österreich. "Wir haben hier einige Juwelen, die Basis für Tourismus stimmt", ist er überzeugt, dennoch fehlt dem Marchfeld nach Einschätzung des Nationalpark-Leiters einiges, um zur Tourismusdestination zu werden.
Willkommenskultur
Die Marchfeldschlösser - vereint zum "Schlösserreich" - und der Nationalpark sind die großen Besuchermagneten. "Der wichtigste Grund, warum Gäste, ein zweites Mal kommen ist aber: Sie müssen sich wohlfühlen", weiß Oitzinger.
Und hier ist die Region gefragt, denn damit sich Fremde - und übrigens auch Einheimische - wohlfühlen, sind Initiativen und gar nicht so hohe Investitionen notwendig. "Das besondere Ambiente in den Gaststätten, freundliche Begrüßung und Bedienung, schön geschmückte Orte und Vorgärten, gute Qualität beim Essen und viele kleine touristische Angebote abseits von den großen Highlights", zählt Oitzinger auf. Besucher wollen, wenn sie länger als ein paar Stunden bleiben, Wandern, Radfahren, Museen besichtigen und eine den heutigen Standards angemessene Übernachtungsmöglichkeit, eventuell mit Spa-Bereich.
Doch gerade beim Thema Übernachtungen zeigt sich das große Manko des Marchfelds. Wenige Gasthöfe, noch weniger Hotels, keine Innovationen. Das einzige Vier-Sterne-Hotel des Bezirks, das Sachsengang in Groß-Enzersdorf, steht kurz vor der Pleite, die Nächtigungszahlen im Bezirk gehen, entgegen dem Niederösterreich-Trend, zurück.
"Die Landesausstellung 2021 wäre ein wichtiger Impuls für das Marchfeld", ist Oitzinger überzeugt und hofft auf Investoren: "Wir haben den Vorteil, dass wir nichts haben", setzt er auf Geldgeber, die das Marchfeld als Touristiker-Pioniere für sich entdecken, denn eine Nationalpark-Lodge oder ein kleines, feines Gästehaus nahe der Au wäre derzeit noch konkurrenzlos.
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