Von Rutzendorf in die weite Welt
WorldWideWeb weist Lücken auf. Wann und wie auch kleine Orte Breitbandinternet bekommen.
BEZIRK. Binnen Sekunden im Internet, Filme downloaden in kürzester Zeit - alles ist möglich, aber nicht überall. Das Breitbandinternet mit Glasfaserkabel und hoher Übertragungsrate hält nach und nach in Österreich Einzug, in dünn besiedelten Gebiebten gibt es aber noch "schwarze Flecken" auf der Karte (siehe Grafik).
Der Groß-Enzersdorfer Stadtrat Andy Vanek nennt ein Beispiel: "In Rutzendorf beklagen sich viele Leute über sehr geringe Geschwindigkeiten bei der Internetanbindung. Sogar Unterschriften wurden deswegen gesammelt. Vanek, im Brotberuf IKT-Techniker, meint: "In den nächsten Jahren wird es für keinen Netzbetreiber wirtschaftlich vertretbar sein, dort einen Ausbau zu tätigen."
Telekom-Pressesprecher Hermann Gabriel versichert, dass der Breitband-Aausbau in Österreich rasch vorangegetrieben wird. "In Siedlungen oder ganzen Ortsteilen erhebt A1 mit dem Programm „Meine Stimme für Glasfaser“ wie hoch das Interesse an raschem Ausbau ist. Es wird eine für den Ausbau notwendige Mindestanzahl an Interessenskundgebungen festgelegt."
Die Zahl richtet sich nach den Gegebenheiten wie Leitungslänge, bestehende Leerverrohrungen, Besiedelungsdichte…
Erst im vergangenen Jahr waren für den Haringsee - wegen des geringen technischen Aufwands - nur acht Unterschriften für den Ausbau notwendig gewesen.
Die Bundesregierung hatte für den Breitbandausbau in Gebieten, in denen dies für die Netzbetreiber nicht wirtschaftlich ist, eine Förderung in Aussicht gestellt - die „Breitbandmilliarde). Allerdings wurde diese im Zuge allgemeiner Sparmaßnahmen wieder auf Eis gelegt.
Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Groß-Enzersdorf fordert die zuständigen Minister in einer Resolution auf, noch in diesem Jahr die angekündigte Breitbandförderung bereitzustellen.
Interessenten können für jede Adresse in Österreich die mögliche Bitraten für Breitband-Internet abfragen: http://ppp.a1.net/amp/index.sp
Zur Sache
99 Prozent aller österreichischen Haushalte verfügen über Internet (DSL), 40.000 Haushalte (Einzelhöfe, Häuser abseits von Siedlungen) haben kein Internet. In Zukunft sollen diese per Mobilfunk Internetzugang erhalten. Der Glasfaserkabel-Ausbau wird seit vier Jahren in Etappen umgesetzt. Jene Kupferkabel, die von den österreichweit 1450 Vermittlungststellen an die Haushalte führen, werden sukzessive eliminiert und durch Glasfaserkabel ersetzt.
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