Zu schnell für den Notarzt
Die kleine Johanna aus Angern hatte es besonders eilig. Noch bevor der Notarztwagen eintrifft, erblickt sie das Licht der Welt. Der stolze Papa wird zur Hebamme.
Normalerweise reicht die Zeit im Verlauf einer Geburt aus, um in das gewünschte Krankenhaus zu kommen, so Geschäftsführer Wolfgang Antos vom Roten Kreuz Gänserndorf. Nicht so bei der jungen Familie Toth aus Angern an der March. Die kleine Johanna stellte ihre Eltern nämlich vor eine ganz besondere Herausforderung!
Sie dachte sich offenbar: „Papa soll mich selbst auf die Welt bringen!“
Nur vier Tage vor dem geplanten Geburtstermin setzen also bei Mama Christina in den frühen Abendstunden plötzlich starke Wehen ein. Kurze Zeit später, der Blasensprung. Trotz sofortigem Notruf des Vaters war klar, dass es zu schnell gehen wird. Unter telefonischer Anleitung der Rettungsleitstelle „Notruf NÖ“ hat er jedoch alle Maßnahmen gesetzt und die Situation bravourös gemeistert.
Als der Notarztwagen nur knapp 11 Minuten (!) nach Alarmierung eintraf, war die kleine Johanna, 2.920g schwer und 50cm groß, bereits entbunden, gesund und munter. Notarzt Dr. Michael Gottwald nahm die Erstuntersuchung vor und Papa Andreas durfte nun auch noch die Nabelschnur durchtrennen.
Die Rettungssanitäter Florian Widhalm und Bernd Dörner, zusammen mit der Auszubildenden Verena Stix, transportierten Mutter und Tochter zur weiteren Kontrolle in das Weinviertelklinikum nach Mistelbach.
Auch dort gab man sich voller Begeisterung über die Umstände der Geburt. Kommt es doch pro Jahr nur 1-2 Mal vor, dass es Babys so eilig haben. Bereits am Folgetag durften Mama Christina und die süße Johanna das Krankenhaus wieder verlassen.
„Ich bin wirklich sehr froh darüber, dass alles gut gegangen ist. Ich wünsche es jedoch keinem Vater, sein Kind selbst auf die Welt bringen zu müssen“, so der stolze Papa kürzlich bei einem feierlichen Wiedersehen mit dem Rettungsteam an der Rotkreuz-Bezirksstelle Gänserndorf.
Im Rahmen dieser kleinen Feierstunde gratulierten Wolfgang Antos und sein Team den Eltern mit einem Blumenstrauß für Mama Christina und Rotkreuz-Teddybären für Fabian und Johanna. Familie Toth brachte eine Torte mit und gemeinsam hat man die aufregenden Geschehnisse nochmal geteilt.
Das Bild zeigt die stolzen Eltern Christina und Andreas mit Sohn Fabian und Tochter Johanna, zusammen mit (Bild v.l.) Manuel Schönner, Florian Widhalm, Verena Stix und Notarzt Dr. Michael Gottwald.
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