Wenn Politiker „facebooken“
Bezirksblätter haben recherchiert, welche Politiker unseres Bezirks „online“ sind
Wie fühlt sich Rudi Plessl gerade? Welche Veranstaltung hat Amrita Enzinger besucht? Und zu welchem Beitrag setzt René Lobner sein „Gefällt mir“? All das verraten unsere Politiker in Facebook :-).
BEZIRK (rm/red). Facebook – eine Internet-Plattform, die nicht nur von jungen Menschen genutzt wird, auch immer mehr Politiker entdecken für sich diese Form der Kommunikation. Auffällig ist, dass relativ wenige Politiker aus dem Bezirk im Facebook aufzufinden sind, was nicht unbedingt heißen muss, dass die anderen nicht registriert sind. Sie könnten auch unter abgeänderten Namen aufscheinen.
Zweimal täglich Facebook
An den Facebook-Freunden gemessen gehört die Landtagsabgeordnete Amrita Enzinger mit über 750 Kontakten zu den eifrigsten Usern. Sie nützt Facebook fast täglich für die Kommunikation mit privaten und politischen Kontakten, um Infos zu erhalten und zu geben, speziell für Statements scheint ihr dieses Medium mittlerweile sehr wichtig. Jeweils etwa eine halbe Stunde morgens und abends checkt sie ihre Nachrichten. Um ein Ausufern zu verhindern, filtert sie ihre Nachrichten. Als Freunde akzeptierte die Landtagsabgeordnete früher nur Personen, die sie selber kennt, mittlerweile nimmt sie auch Empfehlungen von Freunden positiv entgegen.
Nicht übertreiben
Im Ranking Facebook-Freunde liegt René Lobner, Landtagsabgeordneter und Stadtrat in Gänserndorf, mit 560 Kontakten an dritter Stelle. Für ihn ist Facebook eine gute Sache sich zu vernetzen. Anfangs nutzte er es intensiv, jetzt eher weniger, und wenn, dann meist um alte Freunde und Bekannte ausfindig zu machen. „Facebook birgt ein gewisses Gefahrenpotential“ ist Lobner überzeugt. Es gebe viel Pro und Contra, im vernünftigen Ausmaß halte er es für gut. Zu intim sollten seiner Ansicht nach die virtuellen Kontakte allerdings nicht sein. Politisch nutzt der Neo-Landtagsabgeordnete Facebook kaum. In Phasen, wo er mehr Zeit für Facebook habe, wolle er es auch in dieser Weise benutzen. Seine Freunde sucht er sich sehr penibel aus: „Wenn ich jemand persönlich kenne, adde ich ihn auch“. Bei eigener Suche gehe er gezielt vor, wobei der Ausdruck Freunde im Facebook für ihn ein weitläufiger Begriff sei, der nicht überbewertet werden dürfe. Er sei immer nur kurz im Facebook, persönlicher Kontakt sei ihm wichtiger.
Keine Facebook-Userin
Die Landtagsabgeordnete Karin Renner, Vizebürgermeisterin in Markgrafneusiedl, ist persönlich keine Facebook-Userin. „Ich habe lieber persönlich mit Menschen zu tun – da bin ich eher konservativ“, erklärt Renner. Im Übrigen habe sie wenig Zeit und halte es für unhöflich, wenn man Anfragen nicht zeitgerecht beantworte. An sich ist für die Landtagsabgeordnete Facebook von der Vernetzung her eine tolle Sache. Man könne das selbstverständlich auch politisch nutzen, ist sie überzeugt. Sie selber habe, einfach aus Zeitmangel, auch in Zukunft nicht vor, das Facebook zu verwenden.
Datensicherheit ist wichtig
Beim Ranking fällt auf, dass nur vierdrei Bürgermeister im Bezirk unter ihrem Namen das Medium „Facebook“ nutzen, und dabei mit den Angaben zu ihrer Person meist recht spärlich sind. Das scheint ein Indiz dafür zu sein, dass man der Sicherheit dieses Mediums bezüglich Datenschutz doch kein hundertprozentiges Vertrauen entgegen bringt. Ob man in Zukunft auf Kontakte elektronischer Art wird verzichten können, bleibt dahin gestellt. Möglicherweise kommt es zu einer höheren Nutzung, wenn Viren- und Datenschutz auf übersichtlichere und transparentere Weise den potentiellen Usern dargestellt werden können.
Was man in Facebook über Amrita Enzinger erfährt:
Landtagsabgeordnete der Grünen, Hat studiert im Biozentrum Wien, wohnhaft in Deutsch-Wagram, geboren am 5. Oktober 1967, Tochter: Johanna Enzinger, Schule AKI in Klagenfurt, Kunst und Unterhaltung: Musik (Musikschule D.-Wagram), Aktivitäten und Interessen: Tilt-Train, Kurant Scenic Railway, Initiatorin und Unterstützerin diverser Initiativen und Institutionen, speziell gegen div. naturschädigende Straßenprojekte.
Was man in Facebook über Rudolf Plessl erfährt:
Abgeordneter zum Nationalrat bei Republik Österreich Oktober 2008 bis heute, wohnt in Wien, aus Untersiebenbrunn, geboren am 12. Januar 1967, Lieblingsmannschaft: Rapid, Lieblingssportler: Steffen Hofmann, Musik: „The Brezovsky“, Aktivitäten und Interessen (Auszug): Die Untersiebenbrunner, Red Bull, Kinderfreunde NÖ, Sozialistische Jugend NÖ, Special Olympics, Bundespräsident Heinz Fischer etc.
Was man in Facebook über René Lobner erfährt:
Verheiratet mit Sonja Lobner, aus Gänserndorf, geb. 25. Jänner 1978, eine Schwester: Pia Lobner.
Aktivitäten und Interessen: Elektroautos, RC DAC, Mac Donalds, Move1 – Informationstechnik, Ostheimer Suchmaschinenoptimierung, Online Marketing und Wedesign, UHC Gänserndorf, Volleyballteam Marchegg etc.
Musik: Craesh und Traise.
Was man in Facebook über Gerald Haasmüller erfährt:
Geboren am 30. Oktober 1974, religiöse Ansichten: Katholizismus, politische Einstellung: ÖVP.
Musik: Da Blechhauf‘n, Stadtkapelle Wolkersdorf, First Europian, MV Jedenspeigen, MV Ebenthal, R.U.M.F.A.S.S.
Fernsehen: Koch mit! Oliver
Sonstige Aktivitäten und Interessen (Auszug) Museumsdorf Niedersulz, ÖSV Fanseite, Handball-Nationalteam, Böhm-Mitsch, Bio-Weingut Zillinger etc.
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