Versuchsprojekt in Probstdorf
Alles gut im Marchfeld ... solange es dem Rebhuhn gut geht
PROBSTDORF. Wer behauptet, Landwirte seien grundsätzlich konservativ, kennt Thomas Blatt nicht. Der Probstdorfer ist Präsident des Bundesgemüsebauverbands Österreich und hat schon vor Jahren die Marchfeld Dialoge, einen kritischen Diskurs rund um das Thema Landwirtschaft, ins Leben gerufen.
Dass Probstdorf heuer 1000-Jahr-Jubiläum feiert, nahm der Marchfelder nun als Anlass, einen Beitrag zur Biodiversität zu leisten. "Zugleich möchte ich die junge Generation in der Landwirtschaft fördern", erklärt er.
Braunhirse
Auf einer Versuchsfläche neben einem von Thomas Blatt angelegten Biotop, umgeben von Weizen- und Sonnenblumemfeldern, setzt die junge Landwirtin Ina-Tabea Schmidt ein Artenschutz-Projekt um. Hier wird Braunhirse angebaut, deren herausstechende Eigenschaft die versetzte Reife ist. "Die Hirse reift von oben nach unten, was zuerst reift, fällt vor der Ernte zu Boden und steht den Tieren als Futter zur Verfügung", informiert sie. Vor allem für Rebhühner soll die Hirse als Futter dienen. Sie sind in Europa an vielen Orten vom Aussterben bedroht. "Rebhühner sind sogenannte Bioindikatoren. Wo es viele Rebhühner gibt, geht es allen Tierarten gut", sagt Blatt.
Flurbereinigungen und Technik haben das Landschaftsbild in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert, monotone, großflächige Landschaften, zu wenig Brachflächen und der Einsatz von Pestiziden bewirken auch die Verarmung von Fauna und Flora.
Das Saatgut wurde über das Lagerhaus bezogen. Ina-Tabea freut sich: "Die Braunhirse war heuer das erste Jahr vorrätig."
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