Rekordtief bei Getreideernte beschert Landwirten ein schwieriges Jahr
Die Witterung der letzten Monate hat, wie bereits erwartet, zu extrem niedrigen Erträgen geführt
Die Bezirksbauernkammer Gänserndorf hat, gemeinsam mit der Bezirksbauernkammer Mistelbach und der AgrarMarkt Austria, zum traditionellen AMA-Erntegespräch eingeladen. Bei dieser Veranstaltung diskutierten Vertreter der Produzenten, des Handels sowie Fachleute aus der Forschung über die heurige Getreideernte.
BBK Gänserndorf-Obmann Manfred Zörnpfenning berichtete dabei über die äußert niedrigen Erntemengen pro Hektar und Betrieb. Beim Weizen zum Beispiel liegt der Betriebsschnitt bei vielen Betrieben bei 2,5 Tonnen je Hektar, das ist weniger als die Hälfte eines normalen Jahres. Auch im Bezirk Mistelbach sieht es nicht besser aus, wie Pflanzenbauberater Leopold Trabauer von der BBK Mistelbach berichtet.
Schuld an der schlechten Ernte sind vor allem die fehlenden Niederschläge in den vergangenen Monaten. So konnten im heurigen Jahr am Standort der Fachschule Obersiebenbrunn im Zeitraum von Jänner bis Juni nur 177 mm Niederschlage gemessen werden. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres fielen doppelt so viele Regenmengen und auch der langjährige Durchschnitt liegt deutlich höher. „In Teilen der Bezirke kann man heuer von Nordafrikanischen Verhältnissen sprechen, was den Niederschlag angeht“, meint DI Oberforster vom Institut für nachhaltige Pflanzenproduktion der AGES. Die Pflanzenzüchtung ist in den letzten Jahrzehnten bereits sehr weit fortgeschritten, aber bei so wenig Wasser kann auch eine trockenheitsresistente Sorte keine Leistung bringen, so der Experte.
Die beiden Kammerobmänner Hermann Stich (BBK Mistelbach) und Manfred Zörnpfenning (BBK Gänserndorf) sind sich einig: „Dieses Jahr stellt unsere Landwirte vor große Herausforderungen“. Die niedrigen Erntemengen wirken sich dramatisch auf die Einnahmen der Betriebe aus, da aufgrund der Weltmarktverhältnisse trotz geringer Ernten in unserer Region momentan nicht mit höheren Preisen zu rechnen ist.“ Umso eindringlicher daher der Aufruf der beiden Obmänner an die Konsumenten, beim Lebensmitteleinkauf möglichst auf die Regionalität der Produkte zu achten.
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