Zwei Millionen im Kampf gegen Bienensterben
Die Imker kämpfen seit 20 Jahren mit Seuchen, Krankheiten und sich massiv ausbreitenden Virosen. "Warum nimmt der für Lebensmittelsicherheit und Veterinärfragen zuständige MInister Alois Stöger seine Rolle nicht wahr?", ärgert sich Hermann Schultes, Landwirtschaftskammerpräsident und Nationalratsabgeordneter. Das Lebensministerium investiere jährlich 2 Millionen Euro in den Bienenschutz, Stöger hingegen lediglich 70.000 Euro, kritisiert Schultes weiter.
Das Bienensterben durch Varroamilben, Faulbrut, ein halbes Dutzend Virosen, schwierige Witterungsbedingungen war in rund einhunderttausend Fällen eine schwere Herausforderung für die Imkerei. Dazu kamen noch wenige dokumentierte Einzelfälle mit angeführtem Vergiftungsverdacht durch ein Beizmittel für Saatgut, so die Ausgangssituation. Schultes kritisiert die Kampagne der NGOs gegen Beizmittel und fordert die Europäische Kommission auf, obejektive Daten als weitere Entscheidungsgrundlage zu sammeln.
Schultes : "Gerade im Bezirk Gänserndorf wird nur ein Zehntel der Maisfläche gebeizt." Um das aus seiner Sicht sinnlose Verbot der Beizmittel zu untermauern, weist der Kammerfunktionär darauf hin, dass das Bienensterben in Ländern, wo der kritisierte Wirkstoff verboten ist, im selben Ausmaß wie in den Jahren zuvor weitergehe. "Im Vergleich zu Österreich melden Deutschland und Schweiz in den vergangenen Monaten sogar höhere, Varroa-bedingte Ausfallsraten von bis zu 30% aller Bienenvölker im letzten Winter."
Zusätzlich zur Varroa breiten sich immer mehr Virosen aus die eine zusätzlich große Gefahr für die Bienen darstellen. "Es kann nicht sein, dass man bei 100.000 toten Bienenvölkern pro Jahr keine Anzeige registriert - hier stimmt entweder die Gesetzeslage oder die Vollzugslage nicht. Die Amtstierärzte kommen in den allermeisten Fällen nicht einmal in Kenntnis von großen Problemfällen. Wenn parteipolitisch das Thema Bienengesundheit plötzlich so wichtig ist, dann schlage ich eine sofortige gesetzliche Verankerung von veterinären und fachlichen Maßnahmen vor", fordert Hermann Schultes.
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