Gänserndorfs Jäger wollen Waffenpass
Waffenpass: 451 Jagdaufseher im Bezirk Gänserndorf haben die Möglichkeit, ihn zu beantagen.
BEZIRK. Die Nachfrage nach Waffenpässen ist seit wenigen Tagen bei der Bezirkshauptmannschaft stark angestiegen. "Mehrere Jäger haben angerufen und Interesse bekundet", bestätigt Bezirkshauptmann Martin Steinhauser. Grund für den Boom ist ein aktuelles Urteil des Verwaltungsgerichtshofs, dem ein jahrelanger Streit vorausging. Nun hat der VwGH entschieden, dass der klagende Jagdaufseher, dem die BH Hollabrunn den Waffenpass verweigert hatte, Recht bekommt. Er darf nun als Waffenpass-Besitzer eine Faustfeuerwaffe bei sich führen, die er in seiner Funktion für die eigene Sicherheit benötige.
Bezirksjägermeister Gerhard Breuer besitzt seit 30 Jahren einen Waffenpass. "Ich habe eine 357er, die brauche ich für Fangschüsse", erklärt er. Gemeint ist der Abschuss von verletztem Wild, beispielsweise wenn der Schuss nicht tödlich war.
Gefährliches Wildschwein
Gefahr geht in erster Linie von Schwarz- und Schalenwild - also Wildschwein und Hirsch - aus. "Vor allem für ungeübte Jäger, die nicht treffsicher sind, kann es gefährlich werden", weiß Breuer und argumentiert zu Steinhausers Information, ausschließlich Jagdaufseher könnten einen Waffenpass beantragen: "Jeder Jäger sollte das Recht auf einen Antrag haben. Der NÖ Jagdverband muss ohnehin jeden einzelnen prüfen und feststellen, ob eine Gefährdung vorliegt", sagt Breuer.
Denn die abstrakte Behauptung einer Gefahr reicht nicht für die Genehmigung, für eine solche sind konkrete Zahlen notwendig.
Josef Scharmitzer, Jagdleiter in Gänserndorf, bestätigt schon mehrfach in gefährliche Situationen geraten zu sein. "Wir mussten vor kurzem ein Wildschwein, das von einem Auto angefahren worden war, zur Strecke bringen." Auch Wilderei sei im Revier keine Seltenheit, Scharmitzer sind einige Fälle bekannt. Er selbst besitzt keinen Waffenpass.
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