(Nicht ) genug Platz in leerstehenden Pfarrhöfen
BEZIRK. Während der Strom der syrischen Flüchtlinge vor der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) nicht abreißt, sucht Österreich intensiv nach Plätzen für Asylwerber. Mitte September wandte sich Kardinal Schönborn in einem Brief an die Pfarren, die Möglichkeit der Unterbringung von Flüchtlingen zu prüfen. Weihbischof Stephan Turnovsky: "Leere Pfarrhöfe sind eine Ausnahme. Entweder werden sie kirchlich genutzt, sind vermietet oder nicht bezugsfähig. Es werden aber wohl im manchen Pfarrhöfen Wohnräume frei sein, die für die Aufnahme von Flüchtlingen geeignet sind."
Ein Dach über dem Kopf sei nicht genug. "Neben Heizung, Küche und Waschmaschine. brauchen Flüchtlinge rechtlich und sozialarbeiterisch kompetente Bezugspersonen."
Nicht in jeder Pfarre sind Flüchtlingfamilien willkommen. Der Pfarrhof Ollersdorf wird von einer Dame bewohnt, mehrere Räume sind ungenutzt. "Wir können hier niemanden unterbringen, denn wir müssen den Platz freihalten, falls der Weihbischof bei uns übernachten will", erklärt Pfarrer Bonaventura Okitakashi Lama. Auch in Deutsch-Wagram ist kein Platz. "Dabei würde ich mich freuen, wenn ich jemanden zum Tratschen hätte", bedauert Pfarrer Peter Paskalis.
Der Hohenauer Pfarrer hat eine Lösung gefunden: "Wir haben vor einem halben Jahr das Meßnerhaus adaptiert und eine Flüchtlingsfamilie aufgenommen." Die Eltern und Kinder sind gerade dabei, Deutsch zu lernen. Wie ihre Zukunft aussieht, ist ungewiss.
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