Aderklaas Meister der Beweidung
Wenn es um Weidewirtschaft geht, macht ihm keiner etwas vor. Vinzenz Harbich aus Aderklaa, seit 15 Jahren Bio-Bauer am elterlichen Betrieb, lässt allerhand Viehzeug frei.
MARCHFELD. Neben seinen Weiderindern und den Freilandschweinen - die übrigens ganzjährig im Freien gehalten werden - hat er seit kurzem 18 Ziegen. Sie beweiden derzeit eine Trockenrasenfläche in Oberweiden, gut für die Tiere und den Rasen. "Die Ziegen fressen alles außer Wacholder und der soll ja bleiben; damit verhindern sie, dass sich der Wald auf den geschützen Flächen ausbreitet", informiert Harbich. Die 18 oberösterreichischen Burenziegen wurden vergangene Woche auf die Weide gebracht - und tun mit Begeisterung ihre Arbeit. "In einem Jahr werden wir vermutlich das erste Kitz haben", freut sich Harbich.
Auf den unter Naturschutz stehenden Trockenrasen-Flächen weiden auch Harbichs Rinder. Die stehen hier drei Wochen, dann ist das Gras gefressen und die Herde übersiedelt zur nächsten Fläche. "Die Kühe sind ständig on tour, wie Nomaden", lacht Harbich. Ziegen und Rinder bleiben über den Winter im Stall.
Kurzfristig hatte sich Harbich übrigens auch an Wasserbüffel versucht. Sie weideten im WWF-Gebiet in Marchegg, mussten aber wegen der vielen Besucher ins einsame Waldviertel übersiedeln.
Fruchtbarer Kreislauf
Harbichs Betriebsphilosophie ist die biologische Kreislaufwirtschaft: Der Acker bietet Futter für die Kühe, während diese wiederum den Acker mit Nährstoffen versorgen. Wichtig ist die Fruchtfolge, es wechseln die Kulturen auf einem Feldstück, um voneinander zu profitieren und die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. Neben der Rinderhaltung", betreibt Harbich seit 2012 auch Schweine-Haltung. Seit 2011 werden die Tiere direkt in Aderklaa in Harbichs Schlachträumen geschlachtet. Die Produkte werden im Hofladen verkauft.
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