Ein gutes Jahr für heimische Erdäpfel
BEZIRK. Wenn die Freibad-Betreiber jammern, ist das Wetter für die Erdäpfelbauern gerade recht. Der heurige Sommer mit relativ viel Regen und ohne Hitze- und Trockenperioden sorgte für gutes Knollenwachstum. "Im Vorjahr hatten wir eine um 30 Prozent geringere Ernte als im Jahr 2014, heuer haben wir wieder die Erträge des Jahres 2014", teilt Anita Kamptner, Geschäftsführerin der Intressensgemeinschaft ERdäpfelbau (IGE) und Kartoffelbauberaterin der Landwirtschaftskammer NÖ, mit.
Die hohe Feuchtigkeit hat jedoch auch ihre Tücken. "Das ist sozusagen Schwammerlwetter, da besteht die Gefahr von Pilzbefall", sagt Kamptner. Vor allem die Krautfäule kann den Erdäpfeln zu schaffen machen, hier ist allen voran die Stärkekartoffel, die vorwiegend im Waldviertel angebaut wird, betroffen.
Sorgen macht den Bauern allerdings die Preisgestaltung. Für die Speiseindustrie, also die Herstellung von Chips - im 22. Wiener Gemeindebezirk und von Pommes Frites - im Bezirk Hollabrunn - sind die Preise vertraglich geregelt. "Wir bekommen für Speisekartoffel 12 Cent pro Kilo, die Bauern in den Nachbarländern 15 Cent. Da unsere Produktionskosten und die Risiken durch Verbot einzelner Pflanzenschutzmittel steigen, fordern wir eine Angleichung des Preises", informiert Manfred Zörnpfenning, Obmann der Bezirksbauernkammer Gänserndorf.
Zur Sache
Weltweit gibt es 5000 Erdäpfelsorten, in Österreich werden 85 Sorten auf 21.207 Hektar angebaut. 82 Prozent der bundesweiten Anbaufläche befindet sich in Niederösterreich, wobei Gänserndorf und Korneuburg vor Hollabrunn und Zwettl an erster Stelle stehen.
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