Dürr Zistersdorf wandert nach China
Konzern gibt Österreich-Standort auf: nicht wirtschaftlich
ZISTERSDORF. Bürgermeister Wolfgang Peischl traf die Nachricht völlig unvorbereitet: Mit Ende des Jahres schließt die Dürr Anlagenbau GmbH den Standort Zistersdorf, 85 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. "Ich hoffe, dass man noch einen Konsens findet, die Schließung wäre für die Stadt und für viele Familien einen Katastrophe", sagt Peischl. Es hatte im Vorfeld keine Gespräche mit der Stadtregierung gegeben, "die Jahresbilanzen sind immer positiv dargestellt worden".
Aus der Zentrale kommen andere Töne: "Der Standort ist nicht wirtschaftlich", teilt Unternehmenssprecher Mathias Christen mit. Zwischen 15 und 18 Millionen seien in den vergangenen Jahren jährlich erwirtschaftet worden - zu wenig.
Die Lackiererei-Anlagen, die in Zistersdorf hergestellt wurden, sind für den Automobilmarkt bestimmt. Der Großteil wird nach China exportiert. "Die Marktverschiebung Richtung Asien und die billigere Produktion machen den Standortwechsel des Werks nach China aus wirtschaftlichen Gründen notwendig", erklärt Christen.
Für die 85 Mitarbeiter sollen Sozialpläne ausgearbeitet werden, näheres ist Christen nicht bekannt. "Derzeit werden Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern geführt."
Zum Unternehmen
Die Firma Dürr wurde in Deutschland gegründet, seit 1968 exisitert das Werk in Zistersdorf. Die Kerngeschäfte des Konzerns sind die Autobmobil-Industrie, Maschinenbau, Chemie- und seit 2014 Holzindustrie. Der Jahresumsatz beträgt 3,77 Milliarden Euro. Dürr ist in 28 Ländern mit 92 Standorten vertreten.
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