Friedensweg - Plöckenpass
Am Allerseelen Tag beschlossen wir den Friedensweg am Plöckenpass ( eine ausgezeichnete Idee von Caro Guttner )zu gehen und uns die Stellungen der österreichischen, ungarischen und italienischen Soldaten hoch oben in den Bergen anzusehen.
Mit einem Rucksack voll Kerzen waren wir diesmal - zumindest beim Hinaufgehen - relativ schweigsam und in Gedanken versunken.
Was hat sich hier im ersten Weltkrieg wohl abgespielt? Gab es, abgesehen von der Kameradschaft der eigenen Soldaten , auch stille, unerzählte Geschichten der Menschlichkeit zwischen den sich bekämpfenden Soldaten?
Wie viele sind hier wohl an der Kälte, an Lungenentzündung gestorben?
Wie viel Hoffen, Trauer, Vermissen und ungelebte Emotionen sind mit diesem Ort verbunden ?
Auf einer Tafel dieses für jeden begehbaren "Freiluftmuseums" steht geschrieben, dass die Soldaten hier oben die Sinnlosigkeit des Krieges erkannt haben ( und teilweise wohl auch aufeinander angewiesen waren ). In welch schlimmen Gewissenskonflikt wurden die armen gebracht?
Was empfanden Soldaten -die wahrscheinlich meist gegen ihren Willen zum Töten gezwungen wurden - wenn sie tatsächlich einen Gegner trafen?
er-FOLG? Oder starb ihr Herz selbst einen kleinen Tod ? Unvorstellbar, unfassbar in so eine Situation gebracht zu werden.
Viele Fragen, die sich im Kopf formieren.....
....und da ist noch die Dankbarkeit. Jeder Tote einer zuviel.
An allen Stellungen entzündeten wir Kerzlein in stillem Gedenken an Menschen, die sehr viel geleistet haben, oft über ihre Kräfte hinaus.
Für den Aufstieg wählten wir einen 2,45 Stunden Weg durch herrliche Landschaft, unschwierig zu bewältigen.
Der Abstieg war allerdings mittelschwer bis schwierig.
Über einen gesicherten Klettersteig ging es steil bergab, die bis ins Tal sehr schmalen, steilen Weglein waren stellenweise vereist und jeder Schritt musste sicher und konzentriert gesetzt werden.
Alles in allem, ein sehr bewegendes, schönes Erlebnis.
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