Gailtal
Alles rund um die Moral und Werte lernen
Heuer wurde ein Ethikunterricht für alle, die sich vom Religionsunterricht abgemeldet haben, eingeführt.
GAILTAL. Ab der ersten Klasse in der Oberstufe haben die Schüler die Möglichkeit sich vom Religionsunterricht abzumelden und den ab heuer neuen verpflichtenden Ethikunterricht zu besuchen. Der Ethikunterricht wird derzeit nur in den ersten Klassen der Oberstufe unterrichtet, soll aber mit den Klassen aufsteigen, sodass in fünf Jahren die gesamte Oberstufe den Ethikunterricht genießen kann. Eva Astner, Ethiklehrerin der Schüler, berichtet: „Die Schüler, welchen den Ethikunterricht besuchen, sind aus dem Borg und der HLW Hermagor zusammengeschlossen worden“. Der Ethikunterricht umfasst Teilbereiche der Philosophie, der Psychologie sowie der Theologie. „Natürlich ist es uns ein großes Anliegen, den Zielen der Schule gerecht zu werden, die ordnungsgemäße Begleitung der Jugendlichen zu garantieren, die richtigen Werte zu vermitteln sowie die Weitergebung der sozialen und moralischen Werte“, so die erfahrene Lehrerin.
Ethik- und Religionsunterricht
„All jene, die denken, dass man im Ethikunterricht nichts über Religion lernt, liegen falsch. Im Ethikunterricht lernt man über Themen wie zum Beispiel Familie und Beziehungen, über die Umwelt und deren Schutz, über die Menschenrechte, die Frauenrechte sowie die Kinderrechte. Ebenso werden religiöse und weltanschauliche Theorien besprochen, aber auch die verschiedenen Religionen werden besprochen“, erläutert Astner. Der Unterschied zum klassischen Religionsunterricht ist leicht erklärt: Der normale Religionsunterricht wird von den jeweiligen Religionsgemeinschaften erweitert. So bestimmt die Katholische Kirche die Themen für den katholischen Religionsunterricht, die Evangelische Kirche für den evangelischen Unterricht und der IGGÖ für den islamischen Religionsunterricht. Der Religionsunterricht ist daher immer mit einer Innenperspektive verbunden. Der Ethikunterricht hingegen wird vom Staat selbst getragen. Es fehlt somit die genannte Innenperspektive. „Im Unterricht kommen Schüler von allen Religionen zusammen. Ich unterrichte dieses Jahr 13 Schüler mit ingesamt vier verschiedenen Bekenntnissen. Es sind aber auch Schüler ohne Bekenntnis im Unterricht dabei. Somit hat man mehrere Perspektiven“, erklärt Astner.
Ethiklehrer werden
Ab diesem Herbst gibt es ein eigenes Ethikstudium, welches die angehenden Lehrer machen können. Eva Astner hingegen hat den Lehrgang an der pädagogischen Hochschule Kärnten besucht. „Der Lehrgang hat zwei Jahre lang gedauert. Er ist für alle Lehrer offen, unabhängig vom zusätzlichen Fach. Ich persönlich bin dem Ethikunterricht gegenüber positiv gestimmt. Es ist eine Bereicherung für die Schüler. Somit lernen sie kritische Themen zu hinterfragen und auch selbst kritisch zu denken. Ebenso lernen sie über bestimmte Werte zu diskutieren und viel über Allgemeinbildung“, so Astner.
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