Kinder unter Leistungsdruck
Angst, Stress: Die Kinderseele leidet

Auch in der Schule sind Kinder gefordert | Foto: Adobe.Stock/Mariya Surmacheva
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Am 20. September ist Internationaler Weltkindertag. Welchen Herausforderungen müssen sich Kinder heute stellen?

GAILTAL. Der Weltkindertag ist ins Leben gerufen worden, um auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder sowie auf deren Rechte aufmerksam zu machen. Immer besser, schneller, höher, weiter: Das enorme Tempo unserer schnelllebigen Zeit, der Leistungsdruck und eine steigende Erwartungshaltung setzen auch die Kinder immer mehr unter Druck. Elisabeth Sternbacher-Gabriel bietet in ihrer Klinisch-Psychologischen Praxis in Hermagor auch psychologische Beratung und Therapie für Kinder und Jugendliche an.

Depressive Symptome

Besonders die Corona-Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen, weiß Sternbacher-Gabriel. „Die Corona-Pandemie ist wahrscheinlich an kaum einem Kind oder Jugendlichen spurlos vorübergegangen und die Auswirkungen von geschlossenen Kindergärten und Schulen, fehlenden sozialen Kontakten und Lernrückständen zeigen sich nach wie vor, wenn ich auch in meinem Praxisalltag mittlerweile eine erste Abschwächung der Pandemie-Auswirkungen wahrnehmen kann", sagt die Psychologin und geht ins Detail: „Dennoch ist es eine Tatsache, dass mehr als die Hälfte aller Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die den 22. Geburtstag noch nicht erreicht haben, von depressiven Symptomen betroffen sind, knapp jeder zweite junge Mensch an Schlafstörungen leidet und rund ein Drittel an Angstsymptomen." Seit 2018 lässt sich laut Sternbacher-Gabriel eine Steigerung an suizidalen Gedanken und Handlungen bei unter 18-Jährigen um das Dreifache beobachten. Es gibt eine deutliche Zunahme an Essstörungen und auch die Mediennutzung hat sich massiv verstärkt.

Sorgen ernst nehmen

Die Psycholgin betont, dass es wichtig, ist „dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass sie nicht alleine sind und dass sie die Ängste und Sorgen ihrer Kinder ernst nehmen." Das Einbauen schöner Aktivitäten wie gemeinsames Spielen oder Freizeitaktivitäten sind wichtige Ressourcen. „Eltern sollten aber auch auf ihr Bauchgefühl hören und offen für professionelle Hilfe sein", so Sternbacher-Gabriel. Es gibt mittlerweile auch einige Zusatzangebote im psychischen Bereich, die unter anderem die Folgen der Pandemie abfedern sollen, wie zum Beispiel das Projekt „Gesund aus der Krise“, welches es Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis inklusive 21 Jahre ermöglicht, kostenfreie psychologische oder psychotherapeutische Behandlungseinheiten in Anspruch zu nehmen. „Familien und Jugendliche ab 14 können sich online selbst anmelden, es braucht keine Zuweisung und keine Diagnose und wird österreichweit und in jedem Kärntner Bezirk angeboten", informiert die Expertin.

Stress herausnehmen

Das Schuljahr ist noch jung. Schule ist eine Herausforderung für Kinder und Erziehungsberechtigte gleichermaßen. „Der Schulbeginn stellt gerade für Schulanfänger oder Kinder, die in eine neue Schule wechseln, eine Phase mit vielen Veränderungen dar. Es gibt neue Bezugspersonen, neue Kontakte zu Gleichaltrigen, viele Anpassungsleistungen und eine veränderte Zeitstruktur." Eltern können ihren Kindern dabei helfen, „indem sie die ersten Wochen nach Schulbeginn bewusst stressfrei gestalten und sich Zeit für ihre Kinder nehmen, vor allem am Morgen und wenn diese von der Schule nach Hause kommen. Es sollte eine gute Tagesstruktur eingeführt werden, auf Einschlafzeiten geachtet werden und auch die Medienzeiten, wie zum Beispiel die Handynutzung geregelt werden", rät die Psychologin und ergänzt: „Eltern sollten bewusst Qualitätszeit mit ihren Kindern verbringen, das bedeutet nicht, viel zu unternehmen, sondern für einander da zu sein und eine gute Zeit miteinander zu verbringen."

Auch in der Schule sind Kinder gefordert | Foto: Adobe.Stock/Mariya Surmacheva
Psychologin Elisabeth Sternbacher-Gabriel | Foto: Privat/Sternbacher-Gabriel
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