St. Daniel
Buzgi: "Die Kunst ist mein Ventil"

Buchachers alter 15er Steyr muss für den Traktorsong herhalten. Im Frühjahr soll das "bitterböse" Lied veröffentlicht werden. | Foto: Privat
3Bilder
  • Buchachers alter 15er Steyr muss für den Traktorsong herhalten. Im Frühjahr soll das "bitterböse" Lied veröffentlicht werden.
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Iris Zirknitzer

Sänger, Entertainer Michael Buchacher: Was gibt es beim „Buzgi“ Neues? Die Gailtaler Woche fragte nach.

ST. DANIEL. Unterhaltungskünstler und Elvis-Imitator „Buzgi“, Michael Buchacher spricht im Interview über die Zeit im Lockdown, warum ein Traktor die Hauptrolle in einem Song spielt, welche Projekte in der Pipeline sind und wo er vor Weihnachten voraussichtlich noch auf der Bühne stehen wird.

Im März 2021 ging der Wettbewerb „Kärnten sucht … Ein Lied für Moosburg“ über die Bühne. Mit Ihrer Komposition „In Moosburg ist das Glück zu Haus“ hat es Johannes Petautschnig auf den ersten Platz geschafft. Ihr Lied wird jetzt der Titelsong für die „Glücksgemeinde in Österreich“. Was bedeutet dieser Erfolg für Sie?
Michael Buchacher: Dass dieser Titel in Zukunft in Moosburg verwendet werden wird, freut mich natürlich ungemein. Der Sieg ist für mich eine Bestätigung dafür, dass es sich auszahlt, sich mit einer Sache näher zu beschäftigen. Da gehört auch das Schreiben von Liedern dazu. 20 Prozent ist da Intuition und Talent, die restlichen 80 % sind harte Arbeit, die aber beim fertigen Produkt nicht gemerkt werden soll. Das ist die Kunst, die nicht immer gelingt. Auch eine gesunde Portion an Kritikfähigkeit ist von Vorteil. Das fällt mir am schwersten.

Dem Dellacher Sportverein haben Sie heuer einen Song auf den Leib geschneidert. Im Heimspiel im Herbst gab`s die akustische Premiere. Folgt zum 50. Vereinsjubiläum ein musikalisches Werk vom Buzgi?
Es ist geplant eine Single-CD von diesem Song zu produzieren „Unser SV Dellach“ wird sie heißen. Es handelt sich um einen typischen Fußballfansong, bei dem auch am Fußballplatz laut mitgesungen werden kann. Der Reinerlös des CD-Verkaufs wird dem Verein zugutekommen.

Ein „Traktorsong“ soll in Ihrer Schublade liegen. Verraten Sie uns, wie es zu dem Song gekommen ist und was uns da erwartet.
Da wurde ich inspiriert durch Youtube, wo es ja mehrere Videos gibt, wo ein Traktor den Part des Schlagzeuges übernimmt. In diesem Lied ist es auch so. Mein alter Steyr Typ 80, landläufig als 15er Steyr bezeichnet, ist da der Taktgeber. Der Song, der im Frühjahr veröffentlicht werden soll, handelt von einem Mann, der lieber mit seinem Traktor in der Gegend herumfährt und die Umwelt verpestet, anstatt sich der „ehrlichen Feldarbeit“ zu widmen.

Wie schaut es heuer mit Buzgis Weihnachtsprogramm aus?
Wie im Vorjahr war auch diese Vorweihnachtszeit von Absagen durchzogen. Aber es gibt einen Lichtblick. Am 17. Dezember um 18 Uhr darf ich am Adventmarkt in Hermagor singen. Am 23. Dezember gibt es dann Buzgi mit Band am Klagenfurter Christkindlmarkt und am 24. vormittags, ein Weihnachtskonzert mit Nora Lisa, Pauli Mang, Buzgi und weiteren Künstlern in der Westbahnhoffnung in Villach. Im nächsten Jahr wird es dann hoffentlich endlich klappen, mit unserem Musical „Stille Nacht – ein Notenblatt des Himmels“. Da hatten wir heuer acht Aufführen geplant. Geprobt. Gesungen. Einstudiert. Und am Ende ist leider wieder nichts daraus geworden.

Wie soll es mit der musikalischen Reise 2022 weitergehen? Was brüten Sie aus?
Wir haben vor mit der Band ordentlich durchzustarten. Wir haben uns zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, ich glaube das war zwischen Lockdown Nr. zwei und Nr. drei zusammengefunden. Die Tatsache, dass wir noch immer in dieser Form existieren freut mich natürlich. Mit dabei sind da Günther Schreibmajer, Stefan Mörtl, Sebastian Oberheber und Georg Berger, alle aus Kötschach und Umgebung, was die Sache ungemein erleichtert, da man sich auch kurzfristig zu Proben treffen kann.

Darf man im nächsten Jahr auf ein neues Album hoffen?
Hoffen darf man immer! Wenn nicht im nächsten Jahr, dann Anfang übernächsten Jahres. Es ist oft besser, sich ein wenig Zeit zu lassen, nicht alles gleich zu veröffentlichen, nochmals darüber zu schlafen und dann erst an die Öffentlichkeit zu gehen.

Schmäh mit Hirn, trockener Humor mit Tiefgang, gespickt mit Seitenhieben auf unsere Gesellschaft – das macht Ihre Songs aus. Wo holen Sie die Inspiration dafür?
Ich halte einfach die Augen offen. In meinen Texten und Liedern möchte ich nicht urteilen, sondern darstellen was die Leute tun. Und das was sie tun, machen sie zu 90 Prozent aus niedrigen Beweggründen. Wenn ich zum Beispiel Hunger habe, gehe ich zum Kühlschrank und hole mir etwas zu essen. Ein anderer wieder schlägt seine Frau, weil sie die Semmeln zum Gulasch vergessen hat. So sind die Menschen. So ist das Leben. So tickt unsere Gesellschaft. Das ist auch oft schwer auszuhalten. Man könnte es mit Alkoholkonsum probieren, aber da wird mir persönlich noch mehr schlecht davon. Für mich ist die Kunst da eines der Ventile, diese Welt leichter zu ertragen. Vielleicht sogar mit einem Augenzwinkern, auch wenn einem dabei manchmal das Lachen im Hals stecken bleibt.

Wie schwer ist es seit Corona für Sie als Künstler?
Es ist eine Herausforderung, ohne planbaren Auftritt ein neues Programm zu erarbeiten. Als Unterhaltungskünstler ist man ja auf das Publikum angewiesen und wenn keine Veranstaltungen durchgeführt werden dürfen, bei denen man testen kann, ob das Einstudierte ankommt oder nicht, ist das schwierig. Auch auf die psychische Gesundheit muss man da aufpassen. Dass man nicht in ein Loch fällt. Da hilft Bewegung an der frischen Luft, ich mache das aber immer ohne „Ohrenstöpsel“ die mich dann auch noch beschallen, dass ich von der Welt nichts mehr mitbekomme. Da ist mir die Ruhe im Wald lieber.

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.