Frauen wird vieles nicht zugetraut!

„Drei-Mäderl-Haus“: Sabrina Petz (22), Gudrun Sucher (71) und Jutta Petz (44, von links) sprachen mit der WOCHE über die bzw. ihre Rolle als Frau
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Oma, Tochter und Enkelin im Gespräch über die Rolle der Frau – damals und heute: „Es hat sich nicht viel verändert.“

Villach & Gailtal. Drei Frauen, drei unterschiedliche Generationen: Was Gudrun Sucher (71), ihre Tochter Jutta Petz (44) und ihre Enkelin Sabrina Petz (22) über die bzw. ihre Rolle als Frau denken, darüber sprachen sie mit der WOCHE – anlässlich des Weltfrauentages:

„Frauen wurden unterdrückt“

„Die Frauen meiner Generation wurden damals noch sehr unterdrückt“, erzählt Sucher. „Die Männer haben gesprochen und entschieden, die gehörten hinter den Herd und diesen konnte man eben nicht mitnehmen“, so die 1940-Geborene. Als Frau studieren zu gehen war damals „kein Thema. Die meisten haben eine Lehre absolviert und zwar in den klassischen Frauenberufen Friseurin, Köchin, Kindergärtnerin oder Lehrerin.“ So hat auch die heute 71-Jährige eine Lehre als Friseurin gemacht: „Als ich mit 17 Jahren ausgelernt war, bin ich jedoch nach London ausgewandert.“ – Weil sie dort eine Lehrstelle gefunden hat. Für die damalige Zeit war das Thema Auswandern einer jungen Frau etwas „Ausgefallenes“: „Alle haben mich gefragt, ob ich auswandere, weil ich schwanger bin. Das war damals so.“

Rückkehr nach Villach

Im Alter von 23 Jahren hat sie in England einen Villacher geheiratet und zwei Töchter auf die Welt gebracht. 1966 kehrte Sucher schweren Herzens wieder nach Villach zurück: „Mein Mann hat das damals entschieden.“
Ihre Tochter Jutta hätte sich jedoch nicht vorstellen können, mit 17 Jahren auszuwandern: „Das wäre nichts für mich gewesen.“ Völlig untypisch für ihre Generation hat die heute 44-Jährige im zarten Alter von 19 Jahren bereits geheiratet: „Verstanden hat das niemand, alle dachten ich muss heiraten, weil ich schwanger bin“, erinnert sie sich. – Ein damals typisches Klischee!
Mit 21 Jahren wurde sie erstmals schwanger, ihre Tochter Sabrina – heute 22 Jahre alt – studiert derzeit in Graz. Und was? „Physik, aber nicht auf Lehramt“, schmunzelt sie. Ob auch sie, wie ihre Oma und Mutter daran denkt, „früh“ Mutter zu werden? „Nein, eine Familie zu gründen ist für mich derzeit kein Thema. Ich will studieren und etwas von der Welt sehen“, weiß die Studentin ganz genau, was sie will.

Möglichkeiten & Offenheit

Dass eine Frau heutzutage mehr Möglichkeiten hat, dem stimmen die drei Damen zu: „Eine Vizebürgermeisterin oder Managerin wäre in meiner Jugend undenkbar gewesen“, so Sucher. Nicht gerade positiv sieht das Trio den heutigen Umgang mit dem Thema Sexualität: „Aufklärung gab es damals zwar keine. Aber die extreme Offenheit vieler junger Mädchen ist eher bedenklich.“

Hat sich nicht viel verändert

Obwohl die Frauenbewegung in Juttas Jugend aktuell war, hat sich ihrer Meinung nach bis heute nicht viel verändert: „Frauen verdienen immer noch weniger als Männer und für die Problematik ,Kind und/oder Karriere‘ wurden bis dato keine akzeptablen Lösungen gefunden.“ Und: „Einer Frau wird auch heute noch vieles nicht zugetraut.“

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