Liederheft
Kirchtåg is in Feistritz im Gailtal
Ein Liederheft mit zahlreichen Kirchtagsliedern erschien kürzlich im Kärntner Volkshilfswerk.
FEISTRITZ/GAIL. Der bekannte Liedersammler und Langzeit-Chorleiter Franz Mörtl hat im Laufe der Zeit 26 traditionelle Feistritzer Kirchtagslieder gesammelt und aufgezeichnet. Das so entstandene 52-seitige Liederheft zum Thema Kirchtag und Kufenstechen, herausgegeben vom Kärntner Volkshilfswerk, wird demnächst in der Gemeinde Feistritz/Gail präsentiert.
Liederschatz
Im Gespräch mit der Woche Gailtal erklärt Franz Mörtl: "Es war mir schon lange ein Anliegen, die gesangliche Begleitung und den Ablauf des traditionellen Feistritzer Kirchtages in Form eines Liederheftes mit Fotos und Lied-Texten chronologisch darzustellen." Nach dem Gottesdienst, wenn die Mädchen und Burschen den Vorplatz erreichen, formieren sich die Sänger immer an der Stelle, an dem einst die Mesnerei stand, zu einem Kreis und singen zuerst die beiden Lieder „Ko bə jəs kristjan“ und „Na sriəde svetəga vtarja“, unterbrochen von der Kirchtagsmusik. Danach beginnt der Festzug vom Kirchenplatz hinunter nach Oberfeistritz, angeführt von der Musik, den Kindern in der Gailtaler Tracht und danach die Mädchen und Burschen in ihren Trachten. Auch die Sänger folgen dem bunten Zug ins Dorf, machen aber auf ihrem Weg ins Dorf an bestimmten Plätzen mehrere Gesangs-Pausen, bevor sie das Gelände des Kufenstechens am Dorfplatz erreichen. Danach begeben sich alle nach Hause zum Kirchtagsessen.
Kufenstechen
Beim Kufenstechen am Nachmittag erklingt zuerst das allseits bekannte „Heit bin i a Gailtåler Reiter“. Das Lied hat in der Melodieführung große Ähnlichkeit mit dem in Feistritz gesungenen slowenischen Hochzeitslied „Pošluši poštena nevesta“. #%Vor jedem „Stechen“ werden Lieder in beiden Sprachen vom Vorsänger angesungen. Beim anschließenden Lindentanz („Prvə rej“) werden meist die ersten sechs Strophen gesungen, wobei „Tinki“ als zweite Strophe die deutsche Übersetzung der ersten Strophe eingeführt hat. Wenn dann auch in Unterfeistritz der Tanz unter der Linde beendet ist, die Burschen mit den Mädchen zum Tanzboden gehen und die Besucher in das Kirchtagstreiben eintauchen, verweilen die Sänger unter der Linde, genießen die letzten Lieder, um als Schlusslied das gleichsam zur Hymne gewordene Lied „Domovina, mili kraj“ anzustimmen. Mörtl: "Möge diese Liedsammlung nicht nur die Feistritzerinnen und Feistritzer zum Mitsingen anregen, sondern auch allen interessierten Sängerinnen und Sängern die Möglichkeit geben, diesen Liedschatz nachzulesen, nachzusingen und vor allem auch zu verstehen." Das mit interessanten Texten und einem ausführlichen kulturhistorischen Vorwort von Peter Wiesflecker ausgestattete Liederheft ist beim Volksliedwerk und in der Gemeinde #%Feistritz erhältlich.
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