Eine Idee, die Früchte trägt
Fernwärme - klein aber fein
Als Markus Oberessl überlegte seine 20 Jahre alte Heizung zu erneuern, fragte er seine Nachbarn ob sie sich nicht auch beteiligen möchten. Schnell fanden sich drei weitere Interessenten und schon war die Idee eines kleinen Fernwärme Werkes geboren.
ST. LORENZEN. Einerseits ist es klar wirtschaftlicher eine etwas größere Heizanlage mit 100 KW Heizleistung zu bauen, die bis zu fünf Haushalte mit Wärme versorgen kann, als fünf kleinere Anlagen. Diese könnten niemals so effizient arbeiten. Andererseits bietet dieses Modell auch mehr Komfort für die Nutzer. Einer der Nachbarn ist ein schon etwas älterer Herr und er ist froh, dass er nicht mehr selbst seine Heizanlage mit Pellets füttern muss. Ein Ehepaar, das viel auswärts ist, genießt den Komfort. Sie können sogar 200 Kilometer entfernt jederzeit die Heizung in ihrem Haus per Handy-App regeln. Ein weiterer Vorteil ist, dass man kein eigenes Holzlager oder einen Heizraum benötigt. Die Übergabestation, wo die Fernwärme mittels Plattenwärmetauscher eingespeist wird, ist kaum größer als ein Handgepäckskoffer.
Hohe Effizienz
Während normale Heizanlagen, die mit Holzscheitern befeuert werden, eine Effizienz von 80 Prozent erreichen, bringt es diese Anlage, die nach modernsten Richtlinien errichtet wurde, auf eine unglaubliche Effizienz von 97 Prozent. Die Anlage ist seit etwas mehr als drei Monaten in Betrieb und bis jetzt musste die Aschenlade noch kein einziges Mal geleert werden. Die Hackschnitzel werden beinahe rückstandslos verbrannt.
Nachhaltigkeit im Vordergrund
Markus Oberessl ist Vollerwerbslandwirt und Herr über 130 Rinder. Der eigene Wald ist beinahe in Griffweite und so wird das benötigte Holz auf kürzestem Weg von ihm selbst mit eigenem Gerätschaften angeliefert und zu Hackschnitzel verarbeitet.
Wenn einer der angeschlossenen Haushalte über einen eigenen Wald verfügt, so kauft Markus das Holz zu den tagesaktuellen Preisen. Somit kann man sogar sein eigenes Holz beisteuern.
Vorteile liegen auf der Hand
Eine Kooperation dieser Art bietet Vorteile für alle Beteiligten. Nicht nur der Produzent oder die Kunden aber auch die Natur profitiert. Nachwachsendes Heizmaterial, kürzeste Transportwege und höchste Effizienz sind ein Paradebeispiel für nachhaltiges Heizen.
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