Loibl im Fokus der HTL
Schüler der Villacher HTL und einer Berliner Schule präsentierten kürzlich ihr Projekt zum KZ am Loibl.
Villach. Das Schulprojekt von Schülern der HTL Villach und der Knobelsdorff-Schule Berlin zur Errichtung einer KZ-Gedenkstelle beim Loibltunnel verdient den Respekt der Öffentlichkeit. Denn 65 Jahre nach den grauenhaften Verbrechen des Nationalsozialismus ist es höchste Zeit, ein Stück dunkler Geschichte Kärntens offenzulegen und aufzuarbeiten. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden die bisherigen Arbeiten der HTL-Schüler, vor allem Vermessungsarbeiten, die unter der Leitung von Rudolf Lepuschitz durchgeführt wurden, präsentiert. Mit im Boot sind die Berliner Schüler unter der Leitung von Wolfgang Kaleß, die ein „Raumbuch“, in dem das ehemalige Konzentrationslager mit Fotos und Texten dokumentiert wird, erstellten. Das Projekt wird in den kommenden Semestern auch im EU geförderten Schüleraustauschprogramm „Leonardo da Vinci“ fortesetzt. Ziel ist die Errichtung einer Gedenkstätte für die Opfer des NS-Terrors, Gestaltung einer Trauerstätte für die Hinterbliebenen und ein Mahnmal am ehemaligen KZ Loibl wider das Vergessen, aber auch um die Jugend zu sensibilisieren. HTL-Direktor Oskar Dorner verwies auf das Engagement von Schülern und Professoren, die sich dieser denkwürdigen Aufgabe widmen.
Nicht ganz nachvollziehbar und unwidersprochen können die Aussagen von Oberstudienrat Ewald Langer, der das Projekt „KZ Loibl“ präsentierte, bleiben: Langer betonte, dass vor allem beim Erinnern an die NS-Zeit im Zusammenhang mit dem KZ Loibl, ältere Generationen eher ins Vergessen abgleiten. Wie Langer dies begründet? „Das habe ich im Verwandten- und Bekanntenkreis so erlebt, ergo dessen denken 90 Prozent der Österreicher ab Mitte 50 so.“ Von rund hundert Schülern und Ehrengästen gab es kaum Dementis.
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