Nach Tscherniheim
- hochgeladen von Gila Unterberger
Im Glashüttendorf
Schon hat die Herbstzeitlose die Grasböden von Tscherniheim überzogen und kündet damit das Ende des Sommers an. Das von weitem sichtbare Kirchlein hat als einziges erhaltenes Bauwerk der gegen 1879 endgültig aufgelassenen Waldglashütte mit deren Wohn- und Arbeitsbereich überdauert. Neben dem Güterweg können sich Wanderer und Biker auf der Strecke südlich des Weißensees an einer Schautafel und an einem von der Almgemeinschaft Hermagor aufgestellten Denkmal orientieren.
Ein Berberitzenstrauch an der Böschung des gegenüberliegenden Bachufers weist mir den Weg zu einer besonderen Stelle. Fichten umstehen wie Wächter eine Mulde mit deutlich sichtbaren Mauerresten, Grundmauern eines größeren Gebäudes, vermutlich eines Schafferhauses. Es ist ein Platz zum kurzen Verweilen und für einen Gedankenflug in die Vergangenheit. Als hier noch geschäftiges Treiben herrschte, die einfachen Wohnhäuser in einiger Entfernung von den Schmelzöfen auf dem hügeligen Gelände standen, die Geräusche der aufwändigen Arbeitsprozesse ans Ohr drangen, die Kohlenmeiler rauchten und eine große Kinderschar zwischen den Häusern umhertollte.
Fundstellen
Die im Vorjahr fertiggestellte, gelungene Rekonstruktion eines überdachten Schmelzofens zieht als archäologisches Schauobjekt die Blicke der Besucher auf sich. Und die schwarze Erde birgt immer noch "Schätze" aus der Waldglaszeit.
Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.