Schuhplattler Kohlröslbuam
"Nur was für die Männer"
Mein Verein: Diesmal holen wir die Burschen mit der flotten Sohle vor den Vorhang, die Schuhplattler Kohlröslbuam.
GITSCHTAL. Rudolf Plattner ist Obmann des Gitschtaler Vereines. Der Chef der Schuhplattler im Interview.
Woche Gailtal: Was waren die Highlights in diesem Jahr?
Rudolf Plattner: In diesem Jahr sind wir mit einer neuen Jugendgruppe gestartet, bei der Burschen im Alter zwischen acht und 13 Jahren dabei sind. Im Jänner haben wir die Proben begonnen. Gedauert haben sie bis Mai. Die jungen Burschen haben sehr fleißig geprobt und waren so talentiert, dass sie in diesem Jahr bereits drei Auftritte absolviert haben. Das macht mich stolz.
Wie viele Auftritte hatten Sie mit Ihrem Verein in diesem Jahr?
Insgesamt waren es 35 Auftritte. Jeder Auftritt ist individuell und damit ein Highlight für sich. Wir hatten so viele Anfragen, dass wir gar nicht alles annehmen konnten. Unsere Mitglieder stehen alle im Berufsleben und haben auch privat sehr viele Verpflichtungen. Daher ist es zeitlich nicht möglich überall dabei zu sein.
Bei welchen Gelegenheiten stehen die Schuhplattler Kohlröslbuam auf der Bühne?
Beim Rattendorfer Waldfest und beim Rattendorfer Kirchtag, wo wir auch in diesem Jahr wieder dabei waren, in Hotels, wo wir das Abendprogramm für die Gäste mit unseren Auftritten umrahmen, bei feierlichen Eröffnungen wie kürzlich beim Chaletdorf am Nassfeld, bei kulinarischen Events, aber auch im eher privaten Rahmen, zum Beispiel bei Polterabenden.
Was haben Sie sich für das Jahr 2024 vorgenommen?
2024 möchten wir die Zeit vor allem nutzen, um in den Nachwuchs zu investieren. Wir proben mit den Kindern und Jugendlichen jede Woche einmal am Freitag oder am Samstag. Darüber hinaus sind einige unserer Mitglieder im Jänner bei den Unterdörfler Faschingssitzungen im Gitschtal dabei und wirken im Faschingsprogramm mit.
Warum hat der Verein aus Ihrer Sicht Gewicht für die kulturelle Vielfalt in der Region?
Das Schuhplatteln ist eine schöne Tradition. Wir sehen uns verpflichtet, dass wir sie pflegen und aufrechterhalten. Derzeit sind wir eine Gruppe mit 14 Burschen und in dieser Größe gut aufgestellt. Für die Auftritte kann ich auf genug Leute zurückgreifen, weil wir uns abwechseln. Meistens stehen wir mit einer Gruppe so um die sechs bis acht Personen auf der Bühne.
Das Schuhplatteln ist nach wie vor Männern beziehungsweise jungen Burschen vorbehalten. Soll das so bleiben?
Ich denke, dass es eine Männersache bleiben soll. Auf mich würde es einen komischen Eindruck machen, wenn eine Frau Schuhplatteln würde. Ich glaube auch nicht, dass eine Dame das machen würde.
Was sind Ihre Wünsche an die Zukunft?
Wünschen würde ich mir, dass das Platteln im Tal bleibt und aufrechterhalten wird. Und dass mit der Jugendgruppe der Fortbestand der Schuhplattler Kohlröslbuam gesichert ist.
Zur Sache
Entstehung der Schuhplattlergruppen im Gitschtal:
Die Entwicklung der einzelnen Gruppen im Gitschtal
1948 bis 1963 Möschacher Schuhplattlergruppe Generation 1
1963 bis 1966 Möschacher Schuhplattlergruppe Generation 2
1966 bis 1969 Jadersdorfer Schuhplattlergruppe
1981–1991–1995 Schuhplattlergruppe St. Lorenzen im Gitschtal
Seit 1991 Schuhplattlergruppe Kohlröslbuam Gitschtal
Seit 2004 Kinderschuhplattlergruppe der Kohlröslbuam Gitschtal
Dem Verein gehören folgende Mitglieder an:
Rudolf Plattner (Obmann), Mathias Kölbler (Obmann-Stellvertreter), Michael Waldner (Musikant), Thomas Holzfeind (Musikant), Johannes Berger (Musikant), Markus Gratzer (Kassier), Robert Waldner (Kassier-Stellvertreter), Christopher Gratzer (Schriftführer), Kevin Jung (Schriftführer-Stellvertreter), Christian Oberressl (Kistenwart-Stellvertreter), Benjamin Presslauer, David Berger, Manuel Oberreßl, Bernhard Stöffler.
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