Gemeindereportage im Lesachtal
Vom Start ohne Strom zum modernen Unternehmen
LESACHTAL. Schnell wird beim Gespräch mit den beiden klar: Hier sitzt jahrhundertelange Erfahrung und das ist nicht nur sprichwörtlich gemeint. Die Tischlerei feierte 2024 ihr 100-jähriges Bestehen. Was einst als kleiner Betrieb begann, ist heute ein modernes Familienunternehmen in vierter Generation.
Vom Durnthal nach Liesing
Stefan Unterüberbacher, der 1953 das Haus und die Werkstatt in Liesing gebaut hat, brachte den Betrieb an seinen jetzigen Standort. Zuvor gründete 1924 sein Vater Stefan sen. die Tischlerei in Durnthal. Heute führt sein Enkel Markus die Tischlerei mit viel Stolz weiter. „Es ist eine Ehre, ein so traditionsreiches Unternehmen weiterführen und gleichzeitig modernisieren zu dürfen“, sagt Markus.
Ein Start ohne Strom
„Aller Anfang ist schwer“, erinnert sich Stefan an die Anfangszeiten in den 1950er Jahren. Damals gab es noch keinen Strom. Zwei Motoren trieben eine von seinem Vater selbst gebaute hölzerne Hobelmaschine mit Kreissäge an. Erst im Mai 1956 kam der Strom. „Heute wäre eine Tischlerei ohne Strom völlig undenkbar“, so Markus. Vom Büro bis zur computergesteuerten Maschine ist heutzutage alles auf Elektrizität angewiesen.
Vom Lesachtal in die Welt
Die Europäische Union habe viele Türen geöffnet, erzählt Markus. „Trotzdem bleibt der regionale Markt für uns am wichtigsten.“ Exportiert wird aber auch – von Wien über München bis hin nach Japan. Besonders innerhalb des EU-Raums sei das Geschäft deutlich einfacher geworden. „Dass viele Länder den Euro nutzen, erleichtert den Handel enorm“, ergänzt er.
Verwurzelt im Vereinsleben
Nicht nur in der Werkstatt, auch im Vereinsleben ist die Familie tief verwurzelt. Alle sind stolze Mitglieder der Trachtenkapelle Liesing. Die Jugendförderung liegt ihnen ebenfalls am Herzen: Stefan war in diesem Bereich für das Kärntner Bildungswerk sowie das Katholische Bildungswerk tätig. Auch der gemischte Chor, den er einst gründete, besteht bis heute.




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