Laufevent

Herausforderung Grenzgänger

Aufgrund der Pandemie gab es heuer nur ein dezimiertes Starterfeld beim 6. Grenzgänger Marathon.

MAUTHEN. Waren es im letzten Jahr noch 76 Grenzgänger, die den Marathon über eine Streckenlänge von 50 Kilometern und 2.273 Höhenmetern in Angriff nahmen, so haben sich heuer 46 Sportler um 6 Uhr morgens auf die Herausforderung Grenzgänger eingelassen.

Tribut zollen

„Auch wir mussten diesmal Corona Tribut zollen und mit einem kleineren Starterfeld als gewöhnlich vorliebnehmen. Aber nichtsdestotrotz waren die Leistungen jedes einzelnen Starters etwas Besonderes. Wir freuen uns auch diesmal wieder, unfallfrei bilanzieren zu können“, freut sich ÖAV Obergailtal-Obmann Sepp Lederer trotz der Umstände.

Die Gewinner

Der Grenzgänger ist eine Lauf- und Wanderstrecke, die auch für den Breitensportler schaffbar ist. Nur halt nicht in der Herrensiegerzeit (5:45:38) von Christoph Hohenwarter (OAV Obergailtal) oder der Zeit der schnellsten Damen. Die Gailtalerin Laura Wassermann überlief die Ziellinie nach 8:24:47 Stunden. „Den Beweis dafür hat ein Wiener Urlauberpaar am heurigen Renntag geliefert. Sie sind zwar mit allerletzten Kräften, aber nach 14:19:30 Stunden im Zielgelände am Bergsteigerdorf Mauthen angekommen. Das war für mich schon ein bewegender Moment als Veranstalter“, sagt Lederer.

Die Herausforderung

„Geht es bei diesem Lauf- und Nordic Walking-Event doch über die Weidenburg zur Zollner Hütte, die Obere Bischofsalm, den Karnischen Höhenweg entlang der österreichischen Grenze, Kronhoftörl, zum Promoser Törl, dem höchsten Tourenpunkt, zur Malga Palgrande di sotto über den Freikofelsattel, das Plöckenhaus, die Theresienhöhe und die Untere Valentinalm ins Zielgelände in Mauthen“, führt Leder durch die Strecke. Für die Halbstreckenathleten, die 27,5 Kilometer und 1.090 Höhenmeter zu bewältigen hatten, ging es aber bei der Bischofsalm retour zur Ziellinie. Es war auch der Bewerb, wo die 17-jährige Leonie Hohenwarter als jüngste Teilnehmerin startete und hinter der Siegerin Maria Luser, die mit einer Zeit von 4:04:25 ins Ziel kam, den hervorragenden zweiten Rang mit einer Zeit von 4:45:01 belegen konnte.

Der Älteste

Andreas Neuwirth kam schon als 23-jähriger Sportler mit der Langstrecke in Kontakt. Beim Obergailtaler Skimarathon verdiente er sich seine ersten Lorbeeren. Aber dann zog es den ehemaligen Postbuslenker auf das Mountainbike. Über 35 Jahre, exakt bis zu seiner Pensionierung, war dieses Sportgerät dann sein Lieblingsspielzeug. „Ich war aber vorwiegend nur privat mit dem Rad durch die Gailtaler Alpen unterwegs. Nur einmal war ich gemeinsam mit meiner Tochter Miriam rennmäßig beim MTB-Grenzmarathon am Start“, sagt der heute 70-jährige Kötschacher.

Ins Herz geschlossen

Das Lauffieber hat ihn in der Pension erfasst. „Mein Lauf-Highlight war bisher der Kalser Tauern Trail mit 50 Kilometern und 2.000 zu bewältigenden Höhenmetern im Jahr 2019 mit dem 3. Gesamtrang (AK3)“, sagt Neuwirth. Den Grenzgänger Marathon hat er besonders in sein Herz geschlossen. Viermal ist er bisher über die lange Strecke gelaufen und darf 6:44 Stunden als persönliche Bestleistung verbuchen.
Heuer darf er sich als ältester Teilnehmer sowie als Sieger der Kurzstrecke mächtig von allen feiern lassen. "Ich habe alle Jüngeren abgehängt und würde natürlich gerne 2022 wieder dabei sein“, sagt der Langstreckenläufer.