Die Italiener sind nur Tagesgäste
Hermagor bleibt fest in österreichischer Hand, ein Fokus auf Italien soll aber gelegt werden.
Während andrerorts die Russen Einzug in die Urlaubsparadiese halten, bleibt Hermagor fest in österreichischer Hand. Anders als vielfach vermutet wird, sind nicht die Italiener unsere Haupt-Gästeschicht, sondern die Österreicher selbst. Weiters können wir in puncto Urlaub nach wie vor auf unsere deutschen Nachbarn setzen.
Bunte Gästeschicht
Die gesamte Karnische Region gliedert sich in drei touristische Erlebnisbereiche mit unterschiedlichen Schwerpunkten. „Sie verfügt über rund 15.000 Betten, bei jährlichen zwei Millionen Nächtigungen“, bestätigte Regionschef Kurt Genser. Erfreulich dabei, Gäste aus Österreich halten mit 38 Prozent die Spitze, gefolgt von den Deutschen mit 24 Prozent.
Die ehemaligen Oststaaten liegen hingegen mit 30 Prozent noch vor den Italienern mit nur ca. fünf Prozent. Den Rest der Gästeschicht von drei Prozent stellen die Urlauber aus diversen Staaten. Russische Gäste bilden im Bereich der Karnischen Region die Ausnahme: „Das ist teils eine Terminfrage, aber auch das fehlende Angebot der gehobenen vier bzw. fünf Sterne-Klasse“.
Die Erlebnisregionen
Nassfeld-Hermagor steht vor allem für den Alpinen Skilauf, verfügt über 7.500 Betten und kommt auf rund eine Million Nächtigungen.
Die Gästeschichten stellen vor allem aktive Skifahrer mittleren und jungen Alters. Aber auch die große Familie der Snowboarder weiß das gepflegte Pistenangebot, die „Senza Confini“-Gastronomie, Skiservice und Hotelangebote zu schätzen.
Italiener nur Tagesgäste
Für Genser nicht ganz nachvollziehbar ist es, dass die Italiener zwar als Tagesgäste zum Skifahren aufs Nassfeld kommen, jedoch als Urlaubsgäste kaum vertreten sind: „Offensichtlich müssen wir die Werbung in Italien intensivieren.“
Genser hofft auch, dass die Seilbahn vom italienischen Pontebba aufs Nassfeld gebaut wird, denn alle Genehmigungen liegen dafür vor: „Mir ist bekannt, dass in Friaul noch immer 70 Millionen Euro für dieses Projekt bereitstehen.“
Für den Tourismusprofi steht aber fest, dass vor Realisierung dieser Seilbahn auch eine touristische Einrichtung von rund 600 Betten in Pontebba erreicht werden müsste.
Region Weißensee
Die Erlebnisregion Weissensee steht für den Eislaufsport, Skilanglauf und Skiwanderungen. Im Gitschtal und im Lesachtal mit Kötschach-Mauthen wird sanfter Tourismus geboten. In beiden Erlebnisregionen bieten sich aber universelle Wintersportmöglichkeiten an und alle sind sehr familienfreundlich aufbereitet.
Neben klassischen Berg-Skitouren bis hin zu Schneeschuhwanderungen wird auch Wellness auf höchstem Niveau, wie zum Beispiel das Tuffbad im Lesachtal, angeboten. „Das sorgt bei je 25 Prozent, mit 450.000 Nächtigungen von insgesamt 900.000 Übernachtungen, für eine respektable Auslastung der Tourismusbetriebe“, zeigt sich Genser erfreut.
Autor: Dieter Janz
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