Hermagor setzt ökologisches Vorzeigeprojekt
Fischaufstieg im Gösseringgraben

- Die Bauarbeiten der Fischaufstiegshilfe sind bereits im vollen Gange.
- Foto: MeinBezirk
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HERMAGOR. Die Stadtgemeinde Hermagor startet mit einem bedeutenden Umweltprojekt ins Frühjahr. Im Gösseringgraben wird nicht nur eine Fischaufstiegshilfe errichtet, sondern auch der seit rund zehn Jahren trockene Mühlbach wieder mit Wasser versorgt. Damit erfüllt die Gemeinde gleich mehrere ökologische Vorgaben und Wünsche der Bevölkerung. Und das mit minimalem Eigenaufwand.
Durchgängigkeit von Gewässern im Fokus
Laut nationalem Gewässerbewirtschaftungsplan ist in den kommenden Jahren besonders die Durchgängigkeit von Fließgewässern sicherzustellen. Dazu gehören auch Fischaufstiegshilfen bei bestehenden Sperren und Kraftwerken. In Hermagor betrifft das die Sperre im Gösseringgraben. Da alle ursprünglich Wasserberechtigten verstorben sind, liegt die Verpflichtung zur Umsetzung nun allein bei der Stadtgemeinde. Die Planung der Maßnahme erfolgt durch das Ziviltechnikerbüro Tschernutter Consulting GmbH aus Villach, das auch mit den laufenden Verbauungsmaßnahmen an der Gössering betraut ist.
Wieder Wasser im Mühlbach
Neben der ökologischen Verbesserung durch die Fischaufstiegshilfe ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Projekts die geplante Ausleitung von Wasser aus der Gössering in den Mühlbach. Der Bach war in den letzten zehn Jahren trocken. Mit dem neuen Projekt soll er wieder naturnah belebt werden. Laut wasserrechtlichem Bewilligungsbescheid sind künftig 240 Liter pro Sekunde für die Fischaufstiegshilfe vorgesehen. Für den Mühlbach dürfen zwischen 50 und 300 Liter pro Sekunde abgeleitet werden. Das restliche Wasser verbleibt im Fluss, um den ökologischen Zustand nicht zu gefährden.
Förderungen machen Umsetzung möglich
Die Finanzierung des Projekts kann als voller Erfolg für die Gemeinde gewertet werden. Durch rechtzeitige Antragstellung konnten erhebliche Fördermittel gesichert werden. 60 Prozent der Kosten werden vom Bund getragen, 30 Prozent vom Land Kärnten und 8 Prozent kommen aus dem Biodiversitätsfonds. Die Stadtgemeinde selbst muss lediglich 2 Prozent der Gesamtkosten übernehmen. Ein angesichts der aktuellen Sparmaßnahmen bemerkenswert günstiger Eigenanteil. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 780.000 Euro. Die Baumeisterarbeiten wurden öffentlich ausgeschrieben und in der jüngsten Gemeinderatssitzung an die regionale Baufirma Seiwald vergeben. Das Auftragsvolumen beträgt knapp 600.000 Euro. Die Räumung und Wiederherstellung des Mühlbachgerinnes erfolgt separat.
Baustart erfolgt. Fertigstellung noch heuer
Mit dem Projekt erfüllt die Stadtgemeinde nicht nur gesetzliche Auflagen, sondern kommt auch einem langgehegten Wunsch der Bevölkerung nach. Der Wiederherstellung der Wasserführung im Mühlbach. Zudem bleibt das Ganze für die Gemeinde finanziell sehr überschaubar. Die Bauarbeiten haben Ende März begonnen und sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Während der Bauphase muss jedoch der beliebte Radweg entlang der Baustelle gesperrt werden. Die Stadtgemeinde bittet dafür um Verständnis.






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