Sägewerk Hasslacher Hermagor feiert 100-jährigen Bestand

HERMAGOR (jost). Das Datum 21.September 2018 wurde von der Firmenleitung für die kleine Jubiläumsfeier im Holzmarkt des Hermagorer Sägewerkes bewußt und punktgenau gewählt. „Es war uns ein Anliegen, den 100. Geburtstag unseres Unternehmens im Kreise unserer Mitarbeiter zu feiern“, so Langzeit-Geschäftsführer Leopold Schnaubelt in seinem historischen Rückblick. „Man muß sich die damaligen Voraussetzungen vor Augen halten. Von den Gründervätern war es sicher mutig, vor dem historischen Hintergrund des Zerfalles der Monarchie und mitten in den Geburtswehen der Republik Österreich im Jahre 1918 die ersten bescheidenen Schritte in die Selbständigkeit zu wagen. Die ersten Kunden-Bestellungen wurden damals von der neu gegründeten Firma noch als Lohnschnitt-Aufträge an schon bestehende kleine Sägewerke in der Umgebung vergeben. Erst im Jahre 1920 wurde am jetzigen Betriebs-Standort, vorerst auf Pachtgrund, das erste eigene Sägewerk errichtet. Als Büro diente ein im Gasthof Frenzl „Kaiser von Österreich“ angemietetes Zimmer.“

Chronik und Aufbau

Wie aus der Geschichte allgemein bekannt, war die 20-jährige Zwischenkriegszeit keineswegs ein „ruhiges Fahrwasser“ für die Menschen unserer Region. Höhen und Tiefen wechselten sich ab und gipfelten schlussendlich im Zweiten Weltkrieg. In der darauffolgenden Aufbau-Phase machte sich Schritt für Schritt wieder Aufbruchstimmung breit und allerorts schaute man einigermaßen optimistisch in die Zukunft, denn es konnte ja nur mehr besser werden.
Die erste Modernisierung des Sägewerkes Hasslacher fand gegen Ende des Krieges, im Jahre 1944 statt, und ab 1952 leitete Herbert Hasslacher als Alleineigentümer die Geschicke des aufstrebenden Betriebes. In seine Ära fiel auch 1956 die Errichtung eines neuen E-Werkes sowie im Jahre 1960 eine wesentliche Modernisierung der Säge mit Umstellung auf Staplerbetrieb. Ein weiterer Meilenstein war die Errichtung einer neuen Rundholzsortieranlage im Jahre 1984, um die Effizienz entsprechend zu steigern.

Weiter-Entwicklung

Mit der Übernahme der Geschäftsführung durch Leo und Maria Schnaubelt im Jahr 1985 standen neuerlich weitere wichtige Investitionen zur Weiterentwicklung des Betriebes an. Und die Auflistung dieser Aktivitäten kann sich sehen lassen:
1986 Neubau und Modernisierung des Sägewerkes, 1995 Errichtung der Fernwärme-Versorgungsanlage für Hermagor, 1997 Errichtung eines neuen Hobelwerkes sowie eines eigenen Holzmarktes, ab dem Jahr 2000 in mehreren Abschnitten immerwieder Erneuerungen und Erweiterungen hauptsächlich im Bereich der Sortieranlagen, des Rundholzplatzes und der neuen Anschlussbahn.
Ein weiteres wesentliches Standbein der Produktpalette wurde 2007 mit der Errichtung eines modernen Pellets-Werkes geschaffen. In Sachen Energie erfolgte schlussendlich 2016, als Gemeinschaftsprojekt mit der KELAG, die Errichtung eines weiteren Heißwasser-Kessels mit vier Megawatt Leistung, um den Fernwärmebedarf auf Jahre hinaus abdecken zu können.
Das jüngste Investitionsprojekt fand auf den weitläufigen Dächern der Betriebsgebäude statt, wo im Jahre 2017 eine 15.000 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage mit 1,6 Megawatt Leistung installiert wurde.

Nächster Schritt

Hundert Jahre sind eine lange Zeit, während der klarerweise auch in der Chef-Etage die Generationen wechseln. Mit Anfang Oktober geht Langzeit-Geschäftsführer Leo Schnaubelt offiziell in Pension. Seit Jahresbeginn 2018 stehen Jürgen Winkler und Heimo Schader als Geschäftsführer am Kommandostand von Hasslacher Hermagor. Unterstützt wird das Geschäftsführer-Duo von Markus Honsig-Erlenburg, der den Rundholz-Einkauf leitet, sowie von seiner Frau Johanna als Assistenz der Geschäftsführung.

Ausblicke

Jürgen Winkler, der schon im Sommer 2016 als Prokurist in’s Unternehmen kam, sieht den Weg von Hasslacher Hermagor als leistungsfähiger Schnittholzlieferant so: „Durch große Investitionen ehemaliger Mitbewerber in Richtung Leimholz oder Brettsperrholz ist deren Bedarf an Rohware extrem gestiegen. Somit sind sie jetzt wertvolle Kunden geworden.“
Heimo Schader sieht vor diesem Hintergrund in Zukunft weiteren Expansions-Bedarf, und ersucht die Stadtgemeinde, vertreten durch Bürgermeister Siegfried Ronacher, rechtzeitig um entsprechende Unterstützung.
Ronacher seinerseits signalisiert Verständnis: „Hermagor soll auch weiterhin ein guter Wirtschafts-Standort sein. Mit der zeitgemäßen Erschliessung des Burgermooses wird dort Platz genug für interessante Betriebserweiterungen geschaffen.“

Geburtstagsgeschenke

Als Geburtstags-Geschenk wurden im Rahmen des Jubiläums-Nachmittages die neuesten Kreationen der Arbeitsbekleidungen für alle Mitarbeiter vorgestellt.
Aber auch nach außen hin zeigt Hasslacher Hermagor soziales Engagement. So wurde dem Österreichischen Zivilinvalidenverband ÖZIV, Bezirksgruppe Hermagor, ein Spendenscheck zur Mitfinanzierung von Sportgeräten für Behinderte an Birgit de Cilia-Messner übergeben.
Das kulinarische Geburtstagsgeschenk gestaltete in gewohnt perfekter Qualität der Gailtaler Top-Caterer Hannes Lenzhofer aus Dellach.

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