Neue Pläne
Anderlfabrik soll wiederbelebt werden

Die 2004 geschlossene Fabrik steht auch heute noch imposant da. Interessenten wollen dem Gebäude nun neues Leben einhauchen. | Foto: Julia Winkler
  • Die 2004 geschlossene Fabrik steht auch heute noch imposant da. Interessenten wollen dem Gebäude nun neues Leben einhauchen.
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  • hochgeladen von Katrin Pilz

Interessenten haben neue Pläne für das ehemalige Textilindustrie-Juwel.

SCHREMS. Die Anderlfabrik bei Kleedorf war einst ein Juwel der österreichischen Textilindustrie. Die 1595 erstmals urkundlich erwähnte "Kleemühle" am Braunaubach wurde ab 1821 für die Handweberei genutzt. Ihren Namen verdankt sie der Familie Anderl, die ab 1879 die Produktion zunehmend erweiterte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine Färberei und Bleicherei errichtet. Hergestellt wurden Leintücher für die Spitäler in Wien, Babywindeln, Verbandmull und Leinen für die Reifenproduktion.

Zu ihrer Blütezeit arbeiteten rund 270 Menschen in der Fabrik. Diese wohnten in Wohnhäusern auf dem Areal oder in der "Kolonie" etwas abseits. Wie fast alle österreichischen Textilfabriken musste auch die Anderlfabrik im Jahr 2004 endgültig schließen. Seitdem steht die Zeit dort still und die alten Mauern sind dem natürlichen Verfall ausgesetzt. 2006 wurde das Gebäude zudem durch das Hochwasser stark beschädigt und in den letzten Jahren auch immer wieder Opfer von Vandalismus.

Ort der Begegnung

Der St. Pöltner Matthias Ascher lernte vor zwei Jahren zufällig den Obmann des Vereins "Pro Cultura", der die Anderlfabrik vor mehreren Jahren gekauft hat, kennen, und man kam ins Gespräch. Dann führte eines zum anderen. Ascher fuhr nach Schrems, besichtigte die Fabrik und es war sozusagen "Liebe auf den ersten Blick". Durch den Besitzer lernte er den zweiten Interessenten Fritz J. kennen. Das Duo hat bereits Pläne.

"Es ist schade, dass das Gebäude verfällt. Ich lerne laufend Leute kennen, die daran glauben, dass dieses Juwel erhalten bleiben muss und wieder erblühen soll", erzählt Ascher. Seine Vision ist grundsätzlich, dass das Areal ein "Ort der Begegnung" wird, an dem Menschen eine schöne Zeit haben. Seine Idee wäre, dass in den großen, noch intakten Hallen zwei bis vier Großveranstaltungen im Jahr stattfinden. Die Wiesen würden sich zum Campen anbieten. Räumlichkeiten könnten zudem für Seminare genutzt werden.

Urlaubsparadies für Kinder

Ein Wunsch wäre auch, "Österreichs größtes Urlaubsparadies für Kinder" zu schaffen. "Kinder aus Österreich und Tschechien und Heimkinder, die kaum was haben, sollen hier zwei Wochen im Jahr - zum Beispiel im Sommer - eine schöne Zeit verbringen", so Ascher. Eine Idee ist auch die Einrichtung eines "Gesundheitsbads", wie es sich der Besitzer schon vor Jahren gewünscht habe. Hier sollen Menschen Therapien erhalten und zu sich selber finden.

An was es noch fehlt, ist Geld - und davon nicht wenig. Ascher ist aber davon überzeugt, dass es "Wege und Möglichkeiten gibt, das nötige Geld aufzutreiben". Etwa durch Personen, die sich am Projekt beteiligen möchten.

Infotag geplant

Ascher plant auch einen Infotag, an dem das Projekt vorgestellt werden soll. An diesem Tag soll es auch die Möglichkeit geben, dass sich Menschen, die früher in der Anderlfabrik gearbeitet haben, zusammenfinden und eine Führung durch die Fabrik machen.

Auf dem Areal befinden sich zudem viele Jungbäume, die Interessierte ausgraben und mitnehmen können. "Ansonsten müssen sie umgeschnitten werden und das wäre natürlich schade", meint Ascher. Der Infotag soll coronabedingt erst im nächsten Jahr stattfinden.

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