Anzeige wegen Nazi-Look

Nazi-Uniform-Träger“ postet Nachrichten auf rechtsextremer facebook-Seite.

LITSCHAU (eju). Offenbar doch nicht nur ausschließlich ein dummer Lausbubenstreich ist die Sache mit den drei jungen Litschauern, die beim Faschingsumzug mit frappant an Nazi-Uniformen erinnernden Kleidungsstücken und in strammer Haltung mitmarschiert sind.

Anzeige gegen die drei
„Uniform-Träger“ liegt vor
Inzwischen liegt gegen die Burschen eine Anzeige nach dem Abzeichengesetz und dem Uniformtrage-Verbotsgesetz vor, wie Bezirkspolizeikommandant Wilfried Brocks im Gespräch mit dem Bezirksblatt bestätigt. Bei den Kleidungsstücken habe es sich zwar nicht um Originale gehandelt, aber sie machten durchaus den Anschein, so Brocks weiter, und das sei wohl auch so beabsichtigt gewesen.

Ideologisches Handeln wird untersucht
Inwieweit das Handeln der Burschen ideologisch motiviert sei, untersuche das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, so Brocks.
Dass eine Portion Ideologie hinter der Sache stecken könne, bezweifelt auch Brocks nicht. Denn es gibt Postings im social network facebook, wo zumindest einer der Burschen unverhohlene Begeisterung für rechtes Gedankengut, die in Deutschland vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte NPD, in der rechten Szene einschlägig bekannte Musiker (Frank Rennicke) und auch die FPÖ bekundet. Diese Postings – zum Teil inzwischen gelöscht – wurden gesichert und damit dokumentiert.

FP-Bezirksparteiobmann Roland Edinger distanziert sich
Eine Nachfrage bei FP-Bezirksparteiobmann Roland Edinger, ob der Bursche FPÖ-Partei-Mitglied sei, förderte Folgendes zutage: „Nein, der Bursche ist bei uns nicht Parteimitglied!“ Edinger könne das dezidiert ausschließen. Die Litschauer FPÖ habe mit ihm auch weiters keine Berührungspunkte.
Edinger selbst, über seine Meinung zu den Vorgängen befragt, hält fest: „Was die drei gemacht haben, ist nicht richtig. Es ist ein Wahnsinn, sich so in der Öffentlichkeit zu präsentieren, angesichts der historischen Ereignisse.“
Allerdings, so Edinger, gebe es beinahe in jeder Fraktion Extremisten.

Doch noch Reue?
Während der Recherchen zu dem Artikel postete der junge Mann schließlich eine Entschuldigung auf facebook, in der er seinen Auftritt und den seiner Freunde verurteilt, erklärt, alle einschlägigen Pos­tings gelöscht zu haben und verspricht, nie wieder etwas in dieser Art zu posten.

Zur Sache
Ideologie oder nicht?
Einer der drei Burschen fällt durch eindeutige Aussagen auf seinem facebook-Profil auf, dort findet/fand sich unter anderem:
• Politische Einstellung: FPÖ – weil die FPÖ die einzige heimattreue Partei Öster­reichs ist
• rechts ist recht
• Patriotismus ist kein Verbrechen
Unter Interessen findet man: Germanentum