Begeistert in die Schule gehen
Jugendliche Asylwerber besuchen seit Dezember die HLW in Zwettl und bekamen nun ihre ersten Noten.
BAD GROSSPERTHOLZ/ZWETTL. Seit 1. Dezember des vergangenen Jahres besuchen neun großteils afghanische Jugendliche, die in Bad Großpertholz untergebracht sind und im ehrenamtlichen Netzwerk "Lainsitztal" betreut werden, die HLW in Zwettl.
Aufstehen um 5 Uhr
Die jungen Menschen sehen den täglichen Schulbesuch als eine große Chance. Um vom "Fassldorf" täglich nach Zwettl zu kommen, müssen sie um fünf Uhr früh aufstehen, aber das nehmen sie gerne und dankbar in Kauf. Für Jugendliche Asylwerber hat die HLW eine eigene Schulversuchsklasse mit intensivem Deutschtraining eingerichtet. So können sich die Jugendlichen nach nur vier Monaten in der Region bereits gut auf Deutsch verständigen.
Sprachtraining zahlt sich aus
Sprachtraining zahlt sich aus
Vielen ehrenamtlich abgehaltenen Deutschkursen, dem Sprachtraining von Freiwilligen im Netzwerk Lainsitztal und der engagierten Arbeit der PädagogInnen in Zwettl ist dieser Erfolg zu danken und für alle Beteiligten überaus erfreulich.
Ein beeindruckendes Beispiel nennt es Brigitte Temper-Samhaber, Leiterin des Netzwerks „Willkommenskultur im Lainsitztal“: "Der aus Afghanistan stammende 18-jährige Mustafa spricht als Muttersprache Farsi und lernte Türkisch und Englisch, das er sich im Selbststudium beigebracht hat. Nun ist Deutsch seine dritte Fremdsprache. Von seinem fast fehlerlosen und akzentfreien Deutsch sind alle beeindruckt!"
Gute Leistung
Bei ersten schriftlichen Überprüfungen der neuen SchülerInnen konnten sich die Pädagoginnen in der Schule über die guten Leistungen dieser Schülergruppe freuen.
Direktorin Mag. Friederike Wiesneder und ihr Team sowie das „Netzwerk Lainsitztal“ gratulierten zu den Fortschritten der Jugendlichen ebenfalls herzlich.
100 Freiwillige
„Im Netzwerk Lainsitztal kümmern sich fast 100 Personen ehrenamtlich um 70 Flüchtlinge und unterstützen sich dabei gegenseitig, damit die Hilfe rasch und gut organisiert erfolgen kann. Die Unterstützung beim Spracherwerb ist dabei ganz zentral. Wir führen vier Sprachkurse pro Woche durch und durch das Mentorenprinzip haben alle Familien auch Ansprechpartner, mit denen sie Deutsch üben können. Eine gemeinsame Sprache erleichtert das gegenseitige Verständnis in unserer Region sehr", betont Brigitte Temper-Samhaber abschließend.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.