Glasfaser-Ausbau
Der Ortschaft Göllitz bleibt das Internet verwehrt
GÖLLITZ. Egal ob Home-Schooling in der Corona-Pandemie oder arbeiten von zuhause aus, weil man nicht im Büro sitzen darf oder muss, aber auch für den Video-Chat mit den Enkerln: Schnelles Internet ist längst kein Luxus mehr, sondern ähnlich wichtig wie Strom und fließendes Wasser, außer man lebt in einer kleinen Ortschaft nahe Heinrichs. Schulkinder und Gewerbetreibende in der Göllitz, Gemeinde Unserfrau-Altweitra, sind derzeit davon ausgeschlossen.
In Heinrichs bei Weitra, Ortsteil Göllitz, wurden im Zuge der Breitbandinitiative, die von der Gesellschaft NöGIG umgesetzt wird und den Auftrag hat, Geld für den Ausbau einer Glasfaseranbindung für ländliche und strukturschwache Regionen zu verwenden, mehrheitlich von den Einwohnern Anträge für den Breitbandausbau gesammelt und eingebracht. SPÖ-Bezirksgeschäftsführer Thomas Miksch: "Die flächendeckende Versorgung mit festen und mobilen Gigabit-Anschlüssen im Bezirk Gmünd muss unser Ziel sein. Das bedeutet für die Gemeinde Unserfrau-Altweitra, dass die Liegenschaften, die Breitband-Internet benötigen und wünschen, auch an die Glasfaser angebunden werden sollten."
Keine Berücksichtigung
Obwohl der Ausbau der Glasfaserinfrastruktur in der Gemeinde Unserfrau-Altweitra bereits weit fortgeschritten ist, findet der Ortsteil Göllitz keine Berücksichtigung. Obwohl es sich nur um eine kleine Siedlung am Fuße des Mandelsteins handelt, sind in der Göllitz zwei Unternehmer und Schulkinder auf einen Ausbau angewiesen. Seitens der Gemeinde Unserfrau-Altweitra wurden die Anträge an die NöGIG weitergeleitet. Hiezu gibt Bürgermeister Otmar Kovar zu verstehen: "In den anderen Ortschaften wurde im Zuge des Kanalbaues eine Leerverrohrung miteingelegt, in Göllitz hat man sich jedoch für eine eigene Abwasserentsorgung entschieden. Im Zuge von möglichen künftigen Arbeiten einer neuen Stromleitung seitens der EVN wäre eine Anbindung an das Glasfaser-Netz leichter realisierbar."
Warten auf Lösung
Familienvater Franz Kolm: "In der Zeit des Home-Schooling mussten wir, sobald Aufgaben über das Internet zu erledigen waren, zu meinen Eltern nach Heinrichs fahren. In der Volksschule ist das noch einfacher, aber was machen dann die Kinder in Höheren Schulen, auch unabhängig von Corona. Ein Nachbar führt in Oberösterreich vier Tankstellen, um diese zu verwalten, ist eine moderne Internetanbindung notwendig!" Franz Haumer, Gemeinderat in der Gemeinde Unserfrau-Altweitra: "90 Prozent der Göllitzer haben nach einer Informationsveranstaltung für einen Breitbandausbau gestimmt, die Anträge wurden auch ausgefüllt und abgegeben. Dann wurde es ruhig."
"Das erste Argument bei einer Anfrage an die Gemeinde lautete, wenn die Internet-Infrastruktur bis Heinreichs ausgebaut ist, dann wird die Leitung hierher auch bessere Kapazitäten haben, was so leider nicht eingetroffen ist. Die Kupferleitung von Heinrichs bis hierher wurde ungefähr siebenmal gestückelt. Da kann man sich kaufen, was man will, die Leitung leistet einfach nicht mehr. Mein Sohn arbeitet in der IT-Branche, er muss in Wien bleiben, weil er von hier aus nicht arbeiten kann", gibt Elisabeth Anderl zu verstehen.
Anfrage läuft bereits
SPÖ-Bezirksgeschäftsführer Thomas Miksch leitete bereits vergangene Woche eine Anfrage an den Landtag weiter. Diese wird mittels Antrag bei der nächsten Landtagssitzung eingebracht und behandelt.
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