Risikogebiet

Vogelgrippe bei Wildente in Gmünd nachgewiesen

Bei Wildvögeln in Niederösterreich in den Bezirken Gmünd und Melk wurden Fälle der Geflügelpest (Aviäre Influenza, "Vogelgrippe") festgestellt.

BEZIRK GMÜND. "Die Geflügelpest hat Europa im letzten Jahr so heftig getroffen wie nie zuvor. In den vergangenen Monaten hat die Krankheit zu großen Verlusten in zahlreichen europäischen Geflügelbetrieben geführt", teilt die AGES mit. Da aufgrund der aktuellen Nachweise davon auszugehen ist, dass die Vogelgrippe nun auch in der heimischen Wildvogelpopulation verbreitet ist, erfordert die Situation die rechtliche Anpassung der Biosicherheitsvorschriften für Geflügelhalter in Österreich. Seit Jahresbeginn sind mehrere Fälle bei tot aufgefundenen Wildvögeln in Wien sowie in Niederösterreich in den Bezirken Gmünd und Melk gemeldet worden.

Laut AGES handelt sich in allen Fällen um den Subtyp H5N1, der bei Vögeln hochpathogen, also stark krankmachend, ist. Im aktuellen Seuchengeschehen in Europa seien Erkrankungen nach Infektionen mit H5N1 beim Menschen bis jetzt aber nicht nachgewiesen worden.

In Gmünd wurde am Silvestertag eine Wildente positiv diagnostiziert. "Seitdem wurden keine weiteren Fälle bestätigt, was aber nicht heißt, dass nicht noch weitere Tiere in den nächsten Tagen oder Wochen folgen können. Darum ist Vorsicht geboten, wenn man Hausgeflügel hat – egal in welchem Umfang", erklärt Amtstierärztin Elisabeth Osterberger. "Der Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln soll unbedingt vermieden werden. Vor allem bei Grundstücken oder Stellen, die direkt an Gewässern liegen - wie Bäche und Flüsse - ist erhöhtes Risiko gegeben, weil sich hier Wildvögel hauptsächlich aufhalten", so Osterberger.

"Hausarrest" für die Hühner

In Risikogebieten wird nächste Woche eine Stallpflicht verhängt. Geflügel muss dann bis auf weiteres in geschlossenen oder zumindest überdachten Stallungen gehalten werden. Diese Stallpflicht gilt für alle Betriebe und Hobbyhaltungen mit 50 und mehr Tieren. Dadurch soll verhindert werden, dass die Tiere mit infizierten Wildvögeln in Kontakt kommen. Eine entsprechende Novelle der Geflügelpest-Verordnung des Gesundheitsministeriums soll in den kommenden Tagen erlassen werden.

Im übrigen Bundesgebiet werden Geflügelhalter verpflichtet, Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten – wie zum Beispiel Fütterung nur im Stall, keine Verwendung von Oberflächenwasser für Tränkung, et cetera. Direkte und indirekte Kontakte zwischen Geflügel und Wildvögeln sollen unbedingt vermieden werden. Bei Gesundheitsproblemen in Geflügelbetrieben sollte eine tierärztliche Untersuchung erfolgen. Tot aufgefundene wildlebende Wasser- und Greifvögel müssen bei der lokal zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde, sprich beim Amtstierarzt, gemeldet werden.

Was genau ist Vogelgrippe?

Die Aviäre Influenza ist eine akute, hochansteckende, fieberhaft verlaufende Viruserkrankung der Vögel. Hochempfänglich für das Virus sind vor allem Hühner, Puten und zahlreiche wildlebende Vogelarten. Es besteht eine hohe Gefahr der Kontamination des Futters durch infektiösen Wildvogelkot. Auch das Oberflächenwasser kann durch infektiösen Wildvogelkot kontaminiert sein, da Wildvögel gerne in ihr Badewasser koten.